Arbeiten in Phuket

Die Perle im Andamanensee: Die thailändische Insel Phuket vereint die heißesten Partys, idyllische Strände und Top-Aussichten für höhere Managerpositionen.
April 7, 2016 | Text: Kathrin Löffel | Fotos: Banyan Tree Hotel, Shutterstock, beigestellt

Ein Holzboot auf der thailändischen Insel Phuket

Tomorrow, weather good?

Für wen das nach ordentlichem Englisch klingt, der ist in Thailand sehr gut aufgehoben. Denn die Thais sprechen im Allgemeinen – und das, obwohl das Land vom Tourismus lebt – sehr schlechtes Englisch. In der Gastronomie und Hotellerie sieht das selbstverständlich anders aus, denn je höher die Position, umso mehr fließendes Englisch und ein paar Brocken Thai sind gefragt. Damit kann man jeden Einheimischen beeindrucken, besonders weil die Vielzahl an a’s innerhalb der Sprache manchmal selbst die Muttersprachler zu überfordern scheint.

Trotz der 44 Buchstaben lieben die Thais das a und können mit verschiedensten Betonungen jeden Falang (das ist der Name für Nicht-Thais) zum Staunen bringen.Aber auch ihre Abneigung gegen Vergangenheits- oder Zukunftsformen von Verben ist beeindruckend. So macht es immer mehr Sinn, dass „Me go Ko Hae, yesterday“ viel besser verstanden wird als die grammatikalisch korrekte Ausdrucksweise.

Arbeiten auf der thailändischer Insel Phuket

Tomorrow, weather good?

Für wen das nach ordentlichem Englisch klingt, der ist in Thailand sehr gut aufgehoben. Denn die Thais sprechen im Allgemeinen – und das, obwohl das Land vom Tourismus lebt – sehr schlechtes Englisch. In der Gastronomie und Hotellerie sieht das selbstverständlich anders aus, denn je höher die Position, umso mehr fließendes Englisch und ein paar Brocken Thai sind gefragt. Damit kann man jeden Einheimischen beeindrucken, besonders weil die Vielzahl an a’s innerhalb der Sprache manchmal selbst die Muttersprachler zu überfordern scheint.

Trotz der 44 Buchstaben lieben die Thais das a und können mit verschiedensten Betonungen jeden Falang (das ist der Name für Nicht-Thais) zum Staunen bringen.Aber auch ihre Abneigung gegen Vergangenheits- oder Zukunftsformen von Verben ist beeindruckend. So macht es immer mehr Sinn, dass „Me go Ko Hae, yesterday“ viel besser verstanden wird als die grammatikalisch korrekte Ausdrucksweise.
Die thailändische Insel Phuket
Egal wie man die Insel Phuket im Süden Thailands ausspricht – es ist die Perle im Andamanensee: Die grüne Vegetation wie auch die bergige Landschaft lassen die Insel im türkisblauen Meer erstrahlen. Das macht sie besonders für Touristen sehr beliebt. Einsame Strände gibt es aber genauso wie die Partymeile am Meer im Norden der Insel, den Patong Beach, und in den Strandstädten Kata und Karon findet jeder Reisende seinen Lieblingscocktail.

Für Thaibox-Fans, der traditionelle Kampfsport des Landes, gibt es fast jeden Abend Kämpfe, bei denen sogar gewettet werden darf.  Dafür muss man allerdings erst einmal auf die Insel kommen: Mit dem Flugzeug dauert die Anreise vom 800 Kilometer entfernten Bangkok rund eine Stunde.

Von Phuket aus lassen sich unzählige Inseln im Andamanensee erreichen: Besonders paradiesisch sind die Inselgruppe Ko Phi Phi oder auch die Koralleninsel Ko Hae, die etwa acht Kilometer vor Ko Phuket liegt. Wer jetzt vor lauter Ko nicht mehr klar sieht, dem sei erklärt: Ko bedeutet Insel. Es gibt noch die Hauptstadt Phuket sowie die Provinz Phuket und eben die Insel – also Ko Phuket.

Karriere im Inselparadies

Einer Karriere auf der Insel Phuket steht nichts im Weg, wenn man sich an die Gepflogenheiten der Einheimischen gewöhnt. Immerhin leben hier 94 Prozent Thailänder und nur wenige Zugewanderte. Unter den Thais gilt es als unhöflich, bei Unverständnis nachzufragen, auf Missverständnisse hinzuweisen, geschweige denn die eigenen Gefühle zu äußern.
Edles Hotelzimmer auf Puket
Wer also auf der Insel einen Job und eine der heiß begehrten Arbeitserlaubnisse ergattern konnte, wird lange auf erhofftes und meist sogar zwingend notwendiges Feedback warten müssen. Auf der anderen Seite ist diese höfliche Art der Thais bei Touristen sehr beliebt – der Name Land des Lächelns ist nicht gelogen.

Wer die Zurückhaltung zu deuten und auch seine Mitarbeiter zu motivieren weiß, der kann es mit einem engagierten Team zu absoluten Servicehöchstleistungen bringen. Allerdings kann es auch schon einmal vorkommen, dass Thais bei einem besser bezahlten Angebot einfach das Schiff verlassen und sich wenig loyal zeigen.
Die Teams in niedrigeren Positionen werden oft von Einheimischen besetzt, da die Arbeitserlaubnisse sehr schwer zu erlangen sind und sich Unternehmen erst bei höheren Stellen um die Beantragung bemühen. Diese Hürden überwunden zu haben, verheißt schon einmal sehr Gutes.

Das Leben in Phuket ist neben den kulturellen Hindernissen sehr entspannt und kostengünstig. Für wenig Geld gibt es an den zahlreichen Marktständen ausgezeichnete – und meist saubere – Lebensmittel. Suppe schlürfend an einem Traumstrand kann man die wenige Freizeit neben dem Job genießen.
ein Markt auf Phuket

Karrierechance

Höhere Positionen gesucht: Eine Juniorposition in Phuket zu finden, kann sehr schwer sein, da Arbeitserlaubnisse für Ausländer heiß begehrt und schwierig zu bekommen sind.

Mentalität

Zurückhaltend: Gäste schwärmen nicht umsonst von der absolut serviceorientierten Art der Thais. Im Arbeitsleben muss man sich an die verschwiegene Zurückhaltung gewöhnen.

Lebenshaltung

Günstig und gut: Lebensmittel und Wohnen sind günstig auf der thailändischen Insel. Für importierte Lieblingslebensmittel zahlt man dagegen ordentlich auf.

Sprache

Englisch hilft nicht immer Obwohl das Land vom Tourismus lebt, können nur wenige Thais fließend Englisch sprechen. Da helfen nur Hände, Füße und ganz viel Geduld.

Das Experten-Interview mit Frank Grassmann: Ein Wiederholungstäter

Frank Grassmann
Der 49-jährige General Manager des Hotels The Nai Harn Phuket wurde in Koblenz geboren und ging 1999 zum ersten Mal nach Phuket. Nach 15 Jahren verschlug es ihn 2014 wieder auf die Insel.

Warum haben Sie sich 1999 entschieden, nach Phuket zu gehen?
Frank Grassmann: Nach zwei Jahren als Food&Beverage-Manager in Riad, Saudi-Arabien, wollte ich meine Karriereplanung weiterverfolgen, nach Asien zu gehen. Seither habe ich an verschiedenen Orten Thailands gearbeitet und seit 2014 wieder auf Phuket. Asien ist nach wie vor – was die Hotellerie angeht – die interessanteste Location. Service-Levels sind die höchsten und insbesondere im F&B-Bereich, in dem ich am längsten gearbeitet habe, lässt sich viel mehr umsetzen als in anderen Ländern.

Wie sieht das aktuelle Jobangebot für Expats vor Ort aus und welche Positionen sind von Arbeitgeberseite her am häufigsten gesucht?
Grassmann: Alle Nicht-Thais müssen eine Arbeitserlaubnis haben, um hier zu arbeiten, und in der Regel werden diese nur an solche Ausländer vergeben, die in führenden Positionen eingesetzt werden können. Ich würde sagen, dass die meisten Positionen von der Abteilungsleiter­ebene aufwärts gesucht werden. Für junge Arbeitssuchende in Junior Positions ist es schwierig, in Thailand einen Arbeitgeber zu finden, der bereit ist, wertvolle Arbeitserlaubnisse herzugeben.

Wie schätzen Sie aktuell die Karrierechancen für deutschsprachige Expats in Phuket ein?
Grassmann: Früher, vielleicht vor zehn bis 15 Jahren, waren es überwiegend Europäer, die in Phuket Arbeit suchten und fanden. In den letzten Jahren kommen ausländische Expats immer mehr aus Australasien. Sie sind in der Regel williger, für weniger Gehalt und Benefits zu arbeiten. Arbeitgeber scheuen sich immer öfter davor, teurere Europäer wie Deutsche einzustellen.

Gibt es Benefits, auf die sich Fachkräfte freuen dürfen, wenn Sie nach Phuket gehen?
Grassmann: Im Normalfall sollte ein Expat-Gehalt immer wenigstens ein 13. Monatsgehalt, Miete für Unterkunft und Auto beinhalten. Auch internationale Krankenversicherung, Kost und Logis sind in der Hotellerie gang und gäbe.

In welcher Form kann man sich auf einen Aufenthalt in Phuket vorbereiten?
Grassmann: Man muss sich schon der kulturellen Unterschiede bewusst sein, denn insbesondere Thailand ist sehr speziell. Mir wurde früher geraten, erst einen Stopp im Mittleren Osten einzulegen, was ich auch tat. Ich denke, dass es schon da-rauf ankommt, wie sich jeder auf kulturelle Begebenheiten einstellen kann.

Welche Hindernisse können auftreten?
Grassmann: Von allen asiatischen Ländern, die ich kenne, ist die Kommunikation in Thailand am schwierigsten. Es ist schon erstaunlich, wie schlecht das Niveau der englischen Sprache in einem Land ist, das so vom internationalen Tourismus abhängig ist. Nach nunmehr 13 Jahren in Thailand habe ich mich natürlich darauf eingestellt und kenne so ziemlich jede Falle, in die man als Ausländer tappen kann …

Was würden Sie einem guten Freund raten, der nach Phuket gehen möchte?
Grassmann: Gut überlegen, sich nicht blenden lassen von dem Laissez-faire, dem guten Essen, dem warmen Wetter, dem tollen Meer, den billigen Lebenshaltungskosten … Arbeiten in Phuket ist anders als Urlaub machen. Trotzdem sind die unbegrenzten Freizeitangebote auch für Expats beeindruckend. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Wie würden Sie die Mentalität der Menschen vor Ort beschreiben?
Grassmann: Das thailändische Unterwürfige, diese angeborene Mentalität der Dienstleistung, wirkt sich im Umgang mit Gästen sehr positiv aus. Im gemeinsamen Arbeitsumfeld kann es aber auch Probleme hervorrufen: Das Vermeiden von Konflikten und Verschweigen von Gefühlen und Problemen ist sehr schwierig zu managen.

Wie sieht es mit den Lebenshaltungskosten vor Ort aus?
Grassmann: Die Lebenshaltungskosten in Thailand sind sehr niedrig. Will man natürlich sein importiertes Nutella kaufen, dann muss man dafür auch etwas drauflegen. Man kann eine köstliche Nudelsuppe für einen Euro essen. Dies ist auf der Straße möglich, schmeckt hervorragend und ist super sauber. In Phuket sind die Preise ein wenig höher.
www.thenaiharn.com

Die besten Job-Adressen

www.starwoodhotels.com
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