Arbeiten in der Karibik
Fotos: Virgin Limited Edition / Necker Island, www.hermitagebay.com, John Spaulding, Sandals Resorts, Discovery at Marigot Bay, Half Moon, beigestellt.
www.virginlimitededition.com
www.oneandonlyresorts.com
www.rosewoodhotels.com
www.sandals.de
www.intercontinental.com
www.radisson.com
www.eleganthotels.com
www.starwoodhotels.com/sheraton
www.charminghr.com
www.iberostar.com
www.wyndham.com
www.bestwestern.com
www.caribbeaninns.com
www.gran-caribe.com
www.hyatt.com
www.marriott.com
www.raffles.com
www.ritzcarlton.com
www.beaches.com
www.riu.com
www.lhw.com
www.concorde-hotels.com
Brian Flanagan alias Tom Cruise im Film „Cocktail“ verdiente als Barkeeper auf Jamaika eine Stange Geld, genoss reichlich Freizeit und fand nebenbei auch noch seine Traumfrau. Das war 1988 und entgegen den Vermutungen kein Hollywood-Klischee, sondern damals die Wahrheit.
Heute schreiben wir das Jahr 2009, und die Umstände haben sich geändert: Wer in der Karibik auf leicht verdientes Geld spitzt, der sollte sich seinen Umzug auf eine der 33 Inseln gründlich überlegen. „Hier muss man mehr als 100 Prozent geben, mit wenig Schlaf auskommen und das als die Norm ansehen“, weiß der österreichische Honorarkonsul und frisch gewählte „Caribbean Hotel & Tourism Association President“ Josef Forstmayr, der zudem General Manager des „Round Hill Hotel & Villas“ in Montego Bay ist. „Arbeite smart, hart und lange. Vor allem erinnere dich ständig daran, dass du Qualitäten zeigen musst, die einen Aufenthalt hier rechtfertigen“, rät der Österreicher Aram G. Zerunian, General Manager des „Half Moon“, allen, die es in die karibischen Gefilde zieht. Und diese stehen im Moment bei fernsüchtigen Arbeitsuchenden hoch im Kurs. Das liegt nicht nur an den augenscheinlichen Dingen wie dem Panorama und den durchschnittlichen 30°C, sondern auch daran, dass die Inseln im Jahresvergleich 2008/09 als einzige Destination weltweit keinen Einbruch bei den Hotelpreisen verzeichnen mussten. Dadurch konnte der eingeschlagene Expansionskurs weitergeführt werden, und die Expertise von gut ausgebildetem Fachpersonal wird weiterhin benötigt.
Ist auf den meisten Inseln generell sehr freundlich und zuvorkommend. Durch den Nationen-Mix ist aber Feingefühl gefragt.
Jobangebot
Ab dem Junior Management-Level durchaus gut, schwierig ist es für Junior-Positionen, da diese fast ausschließlich an Locals vergeben werden.
Karrierechancen
Dadurch, dass Expats fast immer für Highend-Positionen angeworben werden, ist ein Aufsteigen möglich, aber meist nur durch eine Erweiterung des Resorts oder eine Neueröffnung der Hotelkette.
Benefits
Diese sind abhängig von der Insel. Geringe Steuern sind üblich, aber in Jamaika beträgt die Einkommenssteuer etwa 30 Prozent. In hohen Positionen sind Kost und Logis frei, werden aber genauso wie das Gehalt versteuert. Automatische Versicherung bei einer Fixanstellung ist eine Ausnahme.
Ein klarer Benefit: das Meer, der Strand und die Sonne.
Freizeitfaktor
Eine genaue Regelung der Arbeitszeit gibt es nicht. Im Schnitt kann man mit einer 50-Stunden-Woche rechnen. Anfangs gibt es zwei Wochen bezahlten Urlaub.
In dieser Tatsache liegt…
Fotos: Virgin Limited Edition / Necker Island, www.hermitagebay.com, John Spaulding, Sandals Resorts, Discovery at Marigot Bay, Half Moon, beigestellt.
www.virginlimitededition.com
www.oneandonlyresorts.com
www.rosewoodhotels.com
www.sandals.de
www.intercontinental.com
www.radisson.com
www.eleganthotels.com
www.starwoodhotels.com/sheraton
www.charminghr.com
www.iberostar.com
www.wyndham.com
www.bestwestern.com
www.caribbeaninns.com
www.gran-caribe.com
www.hyatt.com
www.marriott.com
www.raffles.com
www.ritzcarlton.com
www.beaches.com
www.riu.com
www.lhw.com
www.concorde-hotels.com
Brian Flanagan alias Tom Cruise im Film „Cocktail“ verdiente als Barkeeper auf Jamaika eine Stange Geld, genoss reichlich Freizeit und fand nebenbei auch noch seine Traumfrau. Das war 1988 und entgegen den Vermutungen kein Hollywood-Klischee, sondern damals die Wahrheit.
Heute schreiben wir das Jahr 2009, und die Umstände haben sich geändert: Wer in der Karibik auf leicht verdientes Geld spitzt, der sollte sich seinen Umzug auf eine der 33 Inseln gründlich überlegen. „Hier muss man mehr als 100 Prozent geben, mit wenig Schlaf auskommen und das als die Norm ansehen“, weiß der österreichische Honorarkonsul und frisch gewählte „Caribbean Hotel & Tourism Association President“ Josef Forstmayr, der zudem General Manager des „Round Hill Hotel & Villas“ in Montego Bay ist. „Arbeite smart, hart und lange. Vor allem erinnere dich ständig daran, dass du Qualitäten zeigen musst, die einen Aufenthalt hier rechtfertigen“, rät der Österreicher Aram G. Zerunian, General Manager des „Half Moon“, allen, die es in die karibischen Gefilde zieht. Und diese stehen im Moment bei fernsüchtigen Arbeitsuchenden hoch im Kurs. Das liegt nicht nur an den augenscheinlichen Dingen wie dem Panorama und den durchschnittlichen 30°C, sondern auch daran, dass die Inseln im Jahresvergleich 2008/09 als einzige Destination weltweit keinen Einbruch bei den Hotelpreisen verzeichnen mussten. Dadurch konnte der eingeschlagene Expansionskurs weitergeführt werden, und die Expertise von gut ausgebildetem Fachpersonal wird weiterhin benötigt.
Ist auf den meisten Inseln generell sehr freundlich und zuvorkommend. Durch den Nationen-Mix ist aber Feingefühl gefragt.
Jobangebot
Ab dem Junior Management-Level durchaus gut, schwierig ist es für Junior-Positionen, da diese fast ausschließlich an Locals vergeben werden.
Karrierechancen
Dadurch, dass Expats fast immer für Highend-Positionen angeworben werden, ist ein Aufsteigen möglich, aber meist nur durch eine Erweiterung des Resorts oder eine Neueröffnung der Hotelkette.
Benefits
Diese sind abhängig von der Insel. Geringe Steuern sind üblich, aber in Jamaika beträgt die Einkommenssteuer etwa 30 Prozent. In hohen Positionen sind Kost und Logis frei, werden aber genauso wie das Gehalt versteuert. Automatische Versicherung bei einer Fixanstellung ist eine Ausnahme.
Ein klarer Benefit: das Meer, der Strand und die Sonne.
Freizeitfaktor
Eine genaue Regelung der Arbeitszeit gibt es nicht. Im Schnitt kann man mit einer 50-Stunden-Woche rechnen. Anfangs gibt es zwei Wochen bezahlten Urlaub.
In dieser Tatsache liegt ebenso ein gravierender Unterschied zu Brian Flanagan, der mit nur wenig Erfahrung an der Bar mit Handkuss einen tollen Job angeboten bekam. „Heutzutage sind eine fundierte Ausbildung, Auslandserfahrung und Passion der einzige Schlüssel zu einem Job in der Karibik“, erklärt Zerunian. „Die jungen Inselbewohner haben studiert, waren in Europa und Amerika und kommen nun nach ihren Ausbildungen zurück in ihre Heimat. So finden sich bis ins Top-Management Einheimische. Und man ist versucht, alle Stellen mit Locals zu besetzen, da die Arbeitslosenrate im Schnitt bei 8 Prozent liegt.“ Daher sind die meisten Positionen für Expats auch im Managementsektor angesiedelt – als Kellner, Jungkoch oder Rezeptionist bekommt man nur selten die Chance, sich zu beweisen.
Gilt man aber als bester Bewerber für den Job und hat man die teils schwer zu bekommende und teure Arbeitsgenehmigung in der Tasche, dann kann man sich auf ein wirklich gutes Salär freuen – soweit die einzige Übereinstimmung mit Brian Flanagan. Natürlich schwankt das Gehalt von Insel zu Insel, doch kann man als General Manager mit etwa 70.000 bis 140.000 Euro rechnen, als Küchenchef mit bis zu 60.000 Euro im Jahr. Auf den Caymans kann man in jeder Position mit dem dreifachen Gehalt gegenüber Europa rechnen. Dazu kommt, dass die meisten Inseln kaum Einkommenssteuer erheben – auf den Bahamas und den Bermudas gibt es gar keine. Der Haken: Die Lebenserhaltungskosten sind relativ hoch. Auch ist das Wohnen ein großer Lohnfresser: Eine Garconnière kostet auf Turks and Caicos beispielsweise um die 900 Euro im Monat. Man muss zudem bedenken, dass fast 90 Prozent aller Produkte eingeführt werden – so gilt Trinkwasser als Luxusprodukt. Günstiger ist man unterwegs, wenn man auf die lokalen Produkte zurückgreift und sich an die Ratschläge der Locals hält.
Doch damit man diese auch versteht, sollte man zusätzlich zum Englischen die Landessprache, die nicht immer gleichzeitig die Amtssprache ist, erlernen. Die Wichtigkeit, mehrere Sprachen zu können, erklärt Zerunian so: „Die Karibik ist eine bunte Mischung aus allen Nationen der Welt und hat eine lange Kolonialgeschichte hinter sich. Aufgrund dessen sind Französisch und Spanisch kein Nachteil.“
Auch wenn „Cocktail“ nur ein Film ist und mittlerweile ein anderer Wind in der Karibik bläst, eine Sache können Sie dennoch von Brian Flanagan lernen: Er hat seinen Traum wahr gemacht.
Aram G. Zerunian
seit 1988 auf Jamaika
General Manager im Half Moon
aramz@halfmoon.com
Ihr Lieblingsort auf Jamaika?
Port Antonio an der Ostküste.
Was vermissen Sie am meisten?
Meine Wunschheimat Osttirol… Somit das Bergsteigen und das Skifahren, guten Osttiroler Speck und andere kulinarische Spezialitäten aus dieser Region. Außerdem die verschiedenen Jahreszeiten.
Neu entdeckte Lieblingsspeise?
Ein Original Jerk Pork mit Fesival und Brotfrucht. Das ist unschlagbar, wenn man gerne etwas Scharfes isst.
Wie viel kostet ein Kaffee?
Kommt darauf an, wo man den trinken möchte. Wenn es nicht unbedingt der Blue Mountain sein muss, für den Jamaika berühmt ist und der eine der teuersten Sorten der Welt ist, dann zwischen 1 und 4 Dollar.
Was würden Sie anders machen?
Man kann immer etwas besser machen, aber mir fällt eigentlich nicht ein was.
Was bringt man zu einer Party mit?
Das ist hier sehr international: eine gute Fasche Wein. Vor allem eine, die man selbst gerne trinkt.
Ihr Lieblingslokal?
Scotchies, ein rustikales Jerkcenter in Montgo Bay.
Die größte Überraschung?
Dass ich nach 21 Jahren noch immer in Jamaika verliebt bin.
Dominik Ruhl, 38
General manager, Marigot Bay, St. LuciA
Der gebürtige Bad Homburger begann seine Karriere 1991 im Steigenberger Hotel Bad Homburg als Hotel Management-Trainee. Nach weiteren Stationen in Nord- und Südamerika trat er 2003 seine erste Stelle als Hoteldirektor im Mirihi Island Resort auf den Malediven an. Als Regional Manager für die Per Aquum Resorts koordinierte er Projekte auf Granada und Barbados. Seit Februar 2009 leitet er das Designresort Marigot Bay mit 57 Suiten und 35 Zimmern.
„Als Expat muss man sich täglich neu beweisen“
ROLLING PIN: Sie arbeiten in einer Traumdestination, aber sind die Jobchancen hier auch so traumhaft?
Dominik Ruhl: In der Hotellerie sind sie das definitiv, aber man muss genug Energie mitbringen. Der Vorteil in unserer Branche ist, dass nicht nur die Ausbildung zählt, sondern auch die Erfahrung, die man über die Jahre hinweg sammeln konnte. Es gibt hier noch immer die Karriere vom Tellerwäscher zum Direktor, und oft habe ich mit Kollegen zusammengearbeitet, die niemals eine reguläre Ausbildung absolviert haben.
RP: Bedeutet das, dass in der Karibik die oft gelobte gute Ausbildung der deutschsprachigen Expats obsolt ist?
Ruhl: Nein, so pauschal kann man das nicht sagen. Gerade Hoteliers aus dem deutschsprachigen Raum haben schon lange einen guten Ruf, teils dank der herausragenden Hotelschulen. Doch was hier ebenso schwer wiegt, sind Auslandserfahrungen.
RP: In welchen Bereichen sind Expats in erster Linie gefragt?
Ruhl: Ausländische Arbeitskräfte werden vorrangig für Top-Management-Positionen, wie General Manager, Executive Chef, F&B Manager und Finance Director, herangezogen. Aber in vielen Destinationen sind auch junge Hoteliers gefragt, die durch ihre besseren Sprachkenntnisse in der Gästebetreuung oder an der Rezeption ihre ersten Erfahrungen sammeln können.
RP: Wie schwierig ist es, in der Karibik beruflich Fuß zu fassen?
Ruhl: Wie in vielen Destinationen kommt es auf die richtige Qualifikation an. Lokalen Arbeitskräften wird in allen Positionen Vorrang gegeben. Als Expat muss man daher täglich beweisen, dass man die perfekte Besetzung ist und dass die eigene Stelle nicht durch einen Local gefüllt werden kann.
RP: Das klingt nach einer großen Herausforderung?
Ruhl: Ja, aber dadurch, dass St. Lucia eine touristisch noch wenig entwickelte Destination ist, kann ich so Teil des Fortschritts werden, und das ist eine tolle Motivation. Herausfordernd ist zudem das mulitkulturelle Ambiente auf den Inseln. Man muss sich darauf einstellen und man braucht ein besonderes Einfühlungsvermögen, denn als Ausländer wird man natürlich erst einmal ein wenig skeptisch beobachtet. Oft machen Expats den Fehler, Menschen in anderen Ländern ihre eigenen Arbeitsmethoden aufzwingen zu wollen. Dieses Unterfangen führt aber meist nicht zum gewohnten Ergebnis. Es wird daher den Expats hoch angerechnet, wenn sie versuchen, die Landessprache zu erlernen. Das ist einerseits für die persönliche Integration gut und führt andererseits zu einem besseren Support durch das Personal.
P.O. Box MG 7227
London W1J 5PR
Marigot, Saint Lucia – West Indies
Tel.: +1 (0) 758/458 53 00
E-Mail: info@marigotbay.com
www.marigotbay.com
RP: Welche Tipps können Sie Arbeitsuchenden geben?
Ruhl: Wie gerade erwähnt, sind zwei Fremdsprachen ein klarer Vorteil, Englisch ist ein Muss. Die eigentlichen Jobs findet man über die Websites der Hotels oder über Agenturen. Ein direktes Anschreiben an das Hotel kann niemals schaden, auch wenn es momentan keine freie Stelle gibt. Die Bewerbungen landen in der Regel bei der Personalabteilung, und diese greift bei kurzfristigen Angeboten gerne auf Initialbewerber zurück. Was das Aufenthalts- und Arbeitsvisum betrifft, sollte man sehr genau sein, denn die Beschaffung kann unter Umständen lange dauern und sehr teuer sein. Last, but not least: Mit persönlichem Engagement und mit Engergie kann man sich auch gegen erfahrene Mitbewerber durchsetzen.