Gewinnbringer Technik
Fotos: Shutterstock, hotline Software für Hotellerie und Gastronomie GmbH, ADHOGA, Werner Krug, Holyfields/Zooey Brown
Björn Ahrndt
Marketingleiter „hotline“
www.hotlinesoftware.de
Was man sich spart, sind Personalkosten und Zeit, die man in neue Projekte und seine Gäste investieren kann.
Gewinn ist nicht alles, aber ohne Gewinn ist alles nichts. Auf den Punkt gebracht: Gewinn ist zwingend das primäre Ziel eines jeden Unternehmens, denn er stellt die Existenzgrundlage des Betriebes dar.
Holger Jackisch, Executive Chef des im Herbst 2011 eröffnenden „Kempinski Hotel City Centre“ in Bahrain, empfiehlt den Einsatz von vernetzten Hotelsystemen zur Gewinnoptimierung in größeren Betrieben in jeder Hinsicht. „Vernetzte Managementsysteme ermöglichen einen optimierten Datenfluss und verschaffen dadurch große Vorteile. Auch Jahre nach einem bestimmten Event kann man zum Beispiel genau einsehen, was an diesem Abend angeboten wurde, woher es bezogen wurde und wie viel es damals gekostet hat. Das erleichtert die Planung weiterer Veranstaltungen ungemein.“
Keine Frage, Technik nimmt einen zunehmend höheren Stellenwert in der heutigen Gesellschaft ein. Große Konzerne in der Tourismusbranche setzen bereits seit Jahren auf integrierte Managementsysteme und nutzen sie umfassend für sämtliche Geschäftsbereiche. Zugegeben, die Anschaffung einer solchen Software ist kein Schnäppchen, doch namhafte Hersteller versichern, dass sich die Systeme selbst amortisieren. Durch die Technisierung eines Unternehmens sollen also derartige Vorteile entstehen, dass sich das System quasi von selbst abzahlt.
Demgegenüber steht die Traditionalität der Branche Tourismus, in der insbesondere Individualbetriebe auf den langjährigen Einsatz von einfachen Reservierungsbüchern zurückblicken. Doch um die Schlagwörter Social Media, Reporting und Marketing kommt heutzutage auch kein Familienbetrieb mehr herum.
Die zunehmende Schnelllebigkeit unserer Zeit macht den Einsatz von Technik unumgänglich. Die Frage, in welchem Ausmaß Technik im Betrieb eingesetzt werden soll, ist hierbei entscheidend, denn die Möglichkeiten sind unbegrenzt, aber das komplette Paket ist nicht immer zielführend.
Erich Nagl
Vorstand der ADHOGA
Unternehmensberatung AG
ADHOGA bietet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen eine spezialisierte Steuerberatung, die exakt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Marc Müller
Vorstand der ADHOGA
Steuerberatungsgesellschaft AG
Die ADHOGA Steuerberatungsgesellschaft AG ist die Branchenlösung für Hotellerie und Gastronomie der europaweit agierenden ETL-Gruppe.
Seitenwechsel: Aus der Branche für die Branche
Anfang des Jahres 2011 gegründet, zählt ADHOGA bereits 38 Standorte in ganz Deutschland. Die Vorstände Erich Nagl und Marc Müller über die ambitionierten Pläne des Unternehmens.
ROLLING PIN: Erst dieses Jahr gegründet und bereits 38 Standorte. Wie funktioniert das?
Erich Nagl: ADHOGA ist die Branchenlösung für Gastronomie und Hotellerie der European Tax and Law, kurz ETL, dem größten deutschen Steuerberaterverbund. Bereits jetzt zählen über 4000 Betriebe aus der Branche zu unseren Mandanten. ETL-Berater, die seit vielen Jahren Mandanten aus der Branche begleiten, waren von dem Nutzen für ihre Mandantschaft sofort überzeugt und konnten für ADHOGA gewonnen werden.
RP: Herr Nagl, Sie waren selbst jahrelang erfolgreich in der Branche tätig. Was war Ihre Motivation, die Seite zu wechseln?
Nagl: Ich stand selbst über 15 Jahre in größeren Betrieben als Geschäftsführer an vorderster Front. Als Ergebnisverantwortlicher hätte ich mir gewünscht, unser Steuerberater hätte als kaufmännischer Sparringspartner fungiert, aber dazu fehlte häufig die Branchenerfahrung.
Marc Müller: Die Gastronomie und Hotellerie wird von den meisten Steuerberatern eher stiefmütterlich behandelt. Viele Steuerberater betreuen nur eine Handvoll Betriebe und lassen diese daher eher nebenbei mitlaufen. Unsere über 40-jährige Erfahrung in der Systemberatung hat uns gezeigt, dass die konsequente Spezialisierung auf eine Branche unbedingte Voraussetzung für eine professionelle Unterstützung des Mandanten ist.
RP: Wie können Sie diesen Anspruch flächendeckend gewährleisten?
Müller: Alle ADHOGA-Berater und deren Mitarbeiter durchlaufen regelmäßig eine auf die Themen der Branche zugeschnittene Fortbildung. Inhalte sind dabei sämtliche branchenrelevanten betriebswirtschaftlichen Themen und steuerliche Besonderheiten, insbesondere im Hinblick auf Betriebsprüfungen. In der Praxis nutzen wir einen eigenen ADHOGA-Kontenrahmen mit einheitlichen Buchführungsrichtlinien. Unser Anspruch ist es, Unternehmer durch Controlling-Instrumente bei der Betriebsführung zu unterstützen.
Nagl: Erfolgreiche Gastronomen und Hoteliers sind besonders im operativen Bereich stark. Wir sehen uns als outgesourctes Backoffice. Die Zeit, die der Unternehmer dabei spart, sich betriebswirtschaftliches Know-how anzueignen, ist meist besser an der Front investiert, um ein Mehr an Umsatz zu generieren. Wir unterstützen im Hintergrund, damit aus Umsatz auch Gewinn wird.
RP: Wie kann man sich diese Unterstützung im Konkreten vorstellen?
Müller: Unsere Beratungsleistung deckt zum einen den traditionellen Teil der steuerlichen Beratung ab. Selbstverständlich sind für uns die laufende steuerliche Optimierung und die Umsetzung aktueller Rechtsprechung. Letztlich geht es um die Sicherheit für den Unternehmer bei einer Betriebsprüfung.
Nagl: Mit unseren Auswertungen bieten wir praxisgerechte Ansätze für eine effiziente Unterstützung der Unternehmensführung. Ein Beispiel: Wir stellen den Umsatz und Wareneinsatz immer warengruppenspezifisch dar, so vergleichen wir den AfG-Umsatz immer direkt mit dem Wareneinsatz der alkoholfreien Getränke. Nur so können Abweichungen im Wareneinsatz sofort identifiziert werden. RP: Was sind die Ziele der ADHOGA in den nächsten Jahren?
Müller: ADHOGA wird das Beratungsspektrum laufend weiterentwickeln und dabei die Interessen und die Veränderungen in der Branche berücksichtigen. Unser Ziel ist es, mit unseren Mandanten weiter den Weg in die Zukunft zu gehen. Dazu gehört der Ausbau unseres Kooperationsnetzwerkes ebenso wie der
Aufbau weiterer Standorte in Deutschland.
Holger Jackisch | Executive Chef „Kempinski Hotel City Centre Bahrain“ | Gerhard schöps | Geschäftsführer „Holyfields Restaurant“ www.holyfields.de |
Technik in Modulen
Anbieter von Hotel- und Gastronomiesoftwaresystemen sind sich der höchst unterschiedlichen Anforderungen bewusst und bieten ihre Systeme darum meist in modularer Form an. Denn grundsätzlich hängt der empfohlene Technisierungsgrad eines Unternehmens sehr stark mit der Betriebsgröße zusammen. Susanne Grafe-Storost, Marketing- und Kommunikation-Managerin der Micros-Fidelio-GmbH in Neuss, nahe Düsseldorf, weiß um die Anforderungen der Kunden: „Grundsätzlich sind die Ansprüche sehr unterschiedlich. Primär werden allerdings eine einfache Handhabung des Systems, wenig Administrationsaufwand, ein aussagekräftiges Reporting sowie die Optimierung der internen Prozesse gewünscht.“ Erich Nagl, Vorstand der „ADHOGA Unternehmensberatung AG“, betont den Nutzen, auf den der Einsatz von technologisierten Entscheidungshilfen abzielt: „Der Unternehmer muss selbst über sein Geld verfügen. Es hat überhaupt keinen Sinn, wenn ein Gastronom ohne Ende arbeitet und auch hohe Umsätze erzielt, aber in Folge dann nicht weiß, wohin sein Geld fließt. Um einen Betrieb erfolgreich zu führen, ist ein umfassender Überblick über alle Prozesse im Betrieb unabdinglich. Wir glauben aber, dass Gastronomen und Hoteliers an der Front, also im Gästekontakt, stark sein müssen. Den gesamten Backoffice-Bereich nehmen wir Hoteliers und Gastronomen ab und sorgen im Hintergrund dafür, dass aus seinem Umsatz auch Gewinn entsteht.“
Björn Ahrndt, Marketingleiter der Firma „hotline“ in Sonthofen in Bayern, weiß zudem um die Wichtigkeit von professionellem Channel-Management in der Hotellerie: „Heutzutage wird ein Großteil der Buchungen über Buchungsplattformen im Internet abgewickelt. Unsere Hotelsoftware verwaltet die vorab definierten Kontingente des Hotels automatisch und schickt permanent Updates an die Buchungsplattformen. So entstehen keine Überbuchungen und die Aktualität der Buchungslage ist sowohl auf den Buchungsplattformen als auch in der Hotelsoftware selbst immer gewährleistet. Würde diese Aufgabe von Hand erledigt, würde sich das in einem immensen Personalaufwand niederschlagen. Ein weiteres wesentliches Einsatzgebiet für unsere Software ist beispielsweise die automatische Erstellung von Newslettern, Geburtstagsschreiben und weiteren Aussendungen, die insgesamt wesentlich zur Kundenbindung beitragen.“
Die Marketing- und Kommunikation-Managerin Grafe-Storost geht sogar noch einen Schritt weiter: „In der Hospitality-Branche ist ein gutes Customer-Relationship-Management die Basis für unternehmerischen Erfolg und auch auf professionelle Managementsysteme kann heutzutage kaum noch verzichtet werden.“
Der Preis von integrierter Technik hängt von der Auswahl der Module ab. Grundsätzlich sollte mit einer größeren Investition gerechnet werden. Je nach Umfang des Managementsystems sind umfassende Systeme laut Marketingleiter Ahrndt bereits ab 480 Euro erhältlich. Die einhellige Empfehlung der Experten: „In Anbetracht der Arbeitserleichterung, Transparenz sowie Entwicklungsprognosen, die durch den gezielten Einsatz von Technik erreicht werden können, sollten Touristiker heutzutage keinesfalls mehr auf Managementsysteme verzichten.“
Welche touristischen Leistungen buchen Sie über das Internet? Bereits 15,2 Millionen Deutsche setzen 2011 bei der Buchung ihres Hotelzimmers auf das Internet. Einen wesentlichen Bestandteil dieser Buchungen macht zudem die Reservierung über Buchungsplattformen wie booking.com oder Ähnliches aus. |
Welche Hightech-Produkte nehmen Sie in Anspruch? Informationstechnik macht auf dem deutschen Markt einen Anteil von fast 70 Milliarden Euro aus und ist im Gegensatz zum Vorjahr sogar um 4,3 % gestiegen. Dies lässt auf den steigenden Stellenwert von Informationstransfer via Technik schließen. |