Psychologie der Speisekarte: Wie die Gestaltung die Gäste beeinflusst

Die Gestaltung der Speisekarte ist essenziell – sorgt für ein gutes Image und für eine volle Kasse. Wenn sie richtig gestaltet ist.
November 17, 2025 | Text: Eva Riener | Fotos: Shutterstock

Die Speisekarte ist mehr als nur eine Auflistung von Gerichten – sie ist das einzige Marketingtool, das wirklich alle Gäste aktiv ansehen. Und sie ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es darum geht, Image, Umsatz und Gästezufriedenheit zu steuern. Wer seine Speisekarte clever gestaltet, macht sie zum echten Umsatz-Booster im Restaurant.

Die Speisekarte gilt als Aushängeschild
Inhalt und Gestaltung der Karte sind essenziell, um Umsätze in die Höhe zu treiben

Die Speisekarte ist mehr als nur eine Auflistung von Gerichten – sie ist das einzige Marketingtool, das wirklich alle Gäste aktiv ansehen. Und sie ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es darum geht, Image, Umsatz und Gästezufriedenheit zu steuern. Wer seine Speisekarte clever gestaltet, macht sie zum echten Umsatz-Booster im Restaurant.

Die Speisekarte gilt als Aushängeschild
Inhalt und Gestaltung der Karte sind essenziell, um Umsätze in die Höhe zu treiben

Der erste Eindruck zählt – der Halo-Effekt

Wie beim Betreten des Restaurants entscheidet auch bei der Speisekarte der erste Eindruck. In der Psychologie spricht man hier vom Halo-Effekt: Menschen schließen von wenigen Eindrücken unbewusst auf das Ganze. Eine fleckige oder abgegriffene Karte kann daher schnell den Eindruck einer unsauberen Küche hinterlassen – ein absolutes No-Go.

Die Grundregeln:

  • Saubere, gepflegte und fehlerfreie Speisekarten
  • Hochwertige Materialien für einen professionellen Eindruck
  • Keine Tippfehler oder Flecken, denn sie trüben das Gesamtbild
  • Ein gepflegtes Design stärkt das Vertrauen der Gäste – und damit auch den Appetit.

Mehr Umsatz durch Psychologie

Ein entscheidender Trick in der Speisekartenpsychologie ist der sogenannte Ankereffekt. Wird das teuerste Gericht an den Anfang gesetzt, dient es dem Gehirn als Referenzwert – die restlichen Preise wirken dadurch günstiger. Das führt dazu, dass Gäste häufiger zugreifen und mehr bestellen, ohne dass sie es bewusst merken.

Wichtig dabei: Der Ankereffekt bewirbt nicht zwingend die teuersten Gerichte, sondern verändert die Preiswahrnehmung. Denn die teuersten Gerichte sind nicht immer die profitabelsten.

Finger weg von strikter Preissortierung

Preise sollten nicht streng auf- oder absteigend sortiert werden. Das lenkt die Aufmerksamkeit zu sehr auf die Zahlen statt auf die Speisen – und Gäste tendieren dazu, das günstigste Gericht zu wählen. Eine abwechslungsreiche Mischung erzielt die besten Ergebnisse.

Auch beim Preisdesign gilt:

  • Preise nicht am Seitenrand platzieren
  • Den Preis direkt hinter dem Gericht einfügen, um das Auge auf die Speise zu lenken
  • Das Währungssymbol weglassen, um den sogenannten Zahlungsschmerz zu verringern
  • Eine kleine Fußnote mit der Währung reicht völlig – und lässt Gerichte unbewusst günstiger wirken
Digitale Speisekarte und digitales Bezahlen
Digitale Speisekarten sind voll im Trend – und unterstützen das digitale Bezahlen

Die digitale Zahlung boomt

Der alte Spruch „Nur Bares ist Wahres“ hat ausgedient. Zwar scheuen manche Gastronomen die Gebühren, doch Kartenzahlung steigert nachweislich Umsatz und Trinkgeld. Vor allem durch kontaktloses Bezahlen per Handy oder Smartwatch fällt Gästen das Ausgeben leichter – ein psychologischer Vorteil, den clevere Betriebe nutzen.

Design mit Wirkung – von Typografie bis Text

Die grafische Gestaltung der Speisekarte ist entscheidend: Je hochwertiger, desto besser. Schriftart, Material und Bildsprache sollten den Stil des Restaurants widerspiegeln.
Auch die Wortwahl spielt eine große Rolle. Ein Gericht namens «Forelle mit Bratkartoffeln» klingt weit weniger ansprechend als «Von Hand geangelte Forelle an knusprig gebratenen Biokartoffeln». Solche Beschreibungen schaffen Emotion, steigern den Appetit – und rechtfertigen höhere Preise.

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Schriften, Farben, Fotos, etc. – alles beeinflusst die Gäste

Nachhaltigkeit und Regionalität als Verkaufsargument

Immer mehr Gäste achten auf Herkunft und Qualität. Eine eigene Rubrik zu regionalen Produkten und Partnerbetrieben stärkt das Image und schafft Vertrauen. Wichtig: Diese Informationen sollten geschmackvoll und prominent platziert werden – zum Beispiel auf einer gesonderten Seite oder in einem hervorgehobenen Abschnitt. So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Eine Speisekarte darf weder überladen noch zu spärlich sein. Entscheidend ist Klarheit, Struktur und Übersichtlichkeit. Das Motto lautet: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Die Karte sollte zum Ambiente und Konzept des Restaurants passen – hochwertig produziert, sauber und stimmig im Design. Denn neben dem Service ist sie der wichtigste Kontaktpunkt zum Gast – und der muss perfekt sitzen.

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