„Die Trends bestimme ich» – Ian Schrager

Studio-54-Gründer, Boutiquehotel-Erfinder und Design-Gott: Ian Schrager setzt die Standards und eine Branche läuft ihnen hinterher. Der Entrepreneur im ROLLING PIN-Exklusiv-Interview.
November 13, 2015

Disco Daddy Ian SchragerFotos: Chad Batka, Ian Schrager Company, Morgans Hotel Group

Studio 54 Gründer Ian SchragerDisco Daddy
Unternehmer, Entwickler, Designer: Während sich Ian Schrager einen Namen mit dem legendären Studio 54 in New York vor über 30 Jahren gemacht hat, wirft er heute einen langen Schatten auf die weltweite Hotellerie. Schrager wurde nämlich mit der Konzeption der Boutiquehotels berühmt, die er mit der Eröffnung des Morgans Hotels erfolgreich im Jahr 1984 umsetzte. Später setzte er mit dem Delano Hotel in Miami und dem Mondrian Hotel in West Hollywood neue Standards, die das High-Design spektakulär integrieren. Im Jahr 2005, nachdem er die Morgans-Hotel-Group verlassen hatte, gründete er die Ian-Schrager-Company. Designer-Projekte wie 40 Bond von Herzog & de Meuron und die Renovierung des Gramercy Park Hotels, eine Zusammenarbeit zwischen Schrager und Künstler Julian Schnabel, haben die Messlatte für alle Nachfolger hoch angesetzt. Edition Hotels nennt sich die aktuelle Hotelidee, die Ian Schrager gemeinsam mit der Marriott-Hotelgruppe entwickelt.

www.ianschragercompany.com

Gestresstes Kreativgenie
Die Anzahl der Hotelbesuche pro Jahr kann er nicht einmal ansatzweise nennen. Ian Schrager fliegt Nonstop um den Globus und bei einem seiner wenigen Zwischenstopps schildert der Hoteltrend-Mastermind, wie er auf seine Bahnbrechenden Ideen kommt und warum ihm nach wie vor niemand das Wasser reichen kann.

Sie arbeiten mit dem angestaubten Marriott-Konzern zusammen. Was hat die frisch gegründete Edition-Kette Neues zu bieten?
Ian Schrager: Einen gewissen Level an Raffinesse und Schlichtheit verbunden mit großartigem Service sowie einem aufregenden F&B-Konzept. Zusammen mit der operativen Expertise von Marriott wird es sich von jedem anderen Lifestylehotel klar abheben.

Schon seit Ihrer Jugend sind Sie dafür bekannt, ein extrem unabhängiger Mensch zu sein. Stört es Sie nicht, Bill Marriott als Ihren Boss zu haben?
Schrager: Bill Marriott ist nicht mein Boss! Er ist vielmehr…

Disco Daddy Ian SchragerFotos: Chad Batka, Ian Schrager Company, Morgans Hotel Group

Ian SchragerDisco Daddy
Unternehmer, Entwickler, Designer: Während sich Ian Schrager einen Namen mit dem legendären Studio 54 in New York vor über 30 Jahren gemacht hat, wirft er heute einen langen Schatten auf die weltweite Hotellerie. Schrager wurde nämlich mit der Konzeption der Boutiquehotels berühmt, die er mit der Eröffnung des Morgans Hotels erfolgreich im Jahr 1984 umsetzte. Später setzte er mit dem Delano Hotel in Miami und dem Mondrian Hotel in West Hollywood neue Standards, die das High-Design spektakulär integrieren. Im Jahr 2005, nachdem er die Morgans-Hotel-Group verlassen hatte, gründete er die Ian-Schrager-Company. Designer-Projekte wie 40 Bond von Herzog & de Meuron und die Renovierung des Gramercy Park Hotels, eine Zusammenarbeit zwischen Schrager und Künstler Julian Schnabel, haben die Messlatte für alle Nachfolger hoch angesetzt. Edition Hotels nennt sich die aktuelle Hotelidee, die Ian Schrager gemeinsam mit der Marriott-Hotelgruppe entwickelt.

www.ianschragercompany.com

Gestresstes Kreativgenie
Die Anzahl der Hotelbesuche pro Jahr kann er nicht einmal ansatzweise nennen. Ian Schrager fliegt Nonstop um den Globus und bei einem seiner wenigen Zwischenstopps schildert der Hoteltrend-Mastermind, wie er auf seine Bahnbrechenden Ideen kommt und warum ihm nach wie vor niemand das Wasser reichen kann.

Sie arbeiten mit dem angestaubten Marriott-Konzern zusammen. Was hat die frisch gegründete Edition-Kette Neues zu bieten?
Ian Schrager: Einen gewissen Level an Raffinesse und Schlichtheit verbunden mit großartigem Service sowie einem aufregenden F&B-Konzept. Zusammen mit der operativen Expertise von Marriott wird es sich von jedem anderen Lifestylehotel klar abheben.

Schon seit Ihrer Jugend sind Sie dafür bekannt, ein extrem unabhängiger Mensch zu sein. Stört es Sie nicht, Bill Marriott als Ihren Boss zu haben?
Schrager: Bill Marriott ist nicht mein Boss! Er ist vielmehr mein Partner und ich bin stolz darauf, das sagen zu können.

In den 80er-Jahren haben Sie sich durch die Erschaffung des ersten Boutiquehotels der Welt, des Morgans, unsterblich gemacht. Was können Sie da mit der neuen Edition-Hotelkette noch draufsetzen?
Schrager: The London Edition ist ganz einfach die nächste Generation der Lifestyle-Hotels. Ein beeindruckender Ort mit unglaublich aufregenden visuellen Eindrücken, außergewöhnlich freundlichem sowie personalisiertem Service, extravaganten Kulinarik-Konzepten und den notwendigen coolen Vibes.

Wie setzen Sie das um?
Schrager: Indem ich ganz einfach meinen Instinkten folge und den Menschen das gebe, was sie wollen. Es geht darum, die Dinge zu entdecken, die andere nicht sehen.

Boutique Hotel von Ian Schrager

Wie würden Sie denn die Zielgruppe von The London Edition bezeichnen?
Schrager: Das sind alles Menschen, die ein abgefahrenes Hotelerlebnis suchen, Leute, die auf ein gewisses gepflegtes Ambiente Wert legen und eine bestimmte Einzigartigkeit schätzen. Angesprochen werden alle Altersgruppen. Ums kurz zu machen: Wahrscheinlich ist es dieselbe Zielgruppe, die Apple-Produkte kauft.

Wer beeinflusst Sie bei Ihren Ideen zur Schaffung neuer Hotelprojekte?
Schrager: Es sind die Menschen auf der Straße. Egal aus welchen sozialen Schichten sie kommen. Ich funktioniere da wie ein Schwamm, der alles aufsaugt. Ich bin der Meinung, dass es bei uns Menschen ein kollektives Unterbewusstsein gibt, und ich versuche regelmäßig, dort hineinzufallen.

Warum haben Sie eigentlich die von Ihnen gegründete Morgans-Hotel-Gruppe verlassen?
Schrager: Ich war ganz einfach dazu bereit, etwas völlig Neues zu beginnen. Vor allem wollte ich mich aber einer neuen Herausforderung stellen. Man muss ganz einfach hin und wieder aus seiner Komfortzone ausbrechen und sich in neues Terrain begeben. Sonst wird das Leben doch stinklangweilig.

Was sind denn die Unterschiede zwischen den Morgans- und den Ian-Schrager-Hotels?
Schrager: Kurz gesagt: moderne Konzepte.

Wie würden Sie Ihren aktuellen „Hotel-Stil“ bezeichnen?
Schrager: Mondän, unaufdringlich, aber mit jeder Menge Ecken und Kanten.

Wie wichtig ist Design für Sie und inwieweit integrieren Sie diesen Punkt in neue Projekte?
Schrager: Design ist für mich der integrale Bestandteil eines erfolgreichen Projekts. Es ist quasi so etwas wie die Special Effects in einem tollen Film. Sie sind wichtig, aber sie machen den Film nicht legendär. Es sind dann doch auch die vielen anderen Elemente, die einen Film großartig machen. So ist es auch bei einem Hotel.

Und wie wichtig ist dabei eigentlich die „richtige“ Straße, um sein Hotel an den Mann zu bringen?
Schrager: Die Location ist gar nicht so wichtig, wie alle immer glauben. Wenn man etwas Besonderes baut, kommen die Leute ganz von selbst.

Boutique Hotel

Welche Elemente halten denn die Edition Hotels zusammen? Wie weiß ein Gast, dass er in einem Edition-Haus ist, wenn Sie ja in jedem Haus den individuellen Stil der Stadt einfließen lassen?
Schrager: Auch wenn alle Edition Hotels völlig unterschiedlich aussehen werden, haben sie doch alle den gleichen Anspruch, die gleiche Attitüde.

Also die persönliche, die intime und einzigartige Hotelatmosphäre, für die Ihre Hotels weltberühmt sind?
Schrager: Wenn alle Elemente, die in ein so großes Projekt laufen, letztendlich zusammenkommen und sämtliche Details nahtlos ineinander übergreifen, geschieht auf einmal etwas Magisches. Jeder einzelne Part wird auf einmal unverwechselbar. Das passiert mit Produkten von Steve Jobs genauso wie mit den Arbeiten von Walt Disney. Man muss die Gabe haben, aus vielen kleinen Puzzleteilen etwas völlig Überirdisches zu kreieren. Und scheinbar gelingt uns das auch ziemlich gut.

Was erwarten Sie denn ganz persönlich, wenn Sie in ein Hotel einchecken?
Schrager: Ich erhoffe mir Aufmerksamkeit, Freundlichkeit, eine gewisse Wärme und Komfort. Das ist doch eigentlich gar nicht so viel, oder?

Mit der Einführung der Hotelkette Public haben Sie das Konzept „Cheap Chic“ etabliert. Wodurch wollten Sie damit die Branche verändern?
Schrager: Durch grandiosen Service, viel Stil und eine einzigartige Wertigkeit trotz tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses. Alle drei Punkte zusammen ergeben eine einzigartige Konstellation, die das Hotelbusiness wieder umkrempeln wird.

Studio 54

Warum sind Sie eigentlich Hotelier geworden, wenn Sie doch bereits eine ganz andere erfolgreiche Karriere geschafft hatten?
Schrager: Der Weg in die Hotellerie war für mich ein logischer Fortschritt. Es ist in einem gewissen Sinne so wie die Gastronomie oder das Nachtklub-Business auch ein permanentes Bemühen um den Gast. Und das habe ich anscheinend ganz gut drauf!

Was ist Ihrer Meinung nach die größte Befriedigung eines Hotelbetreibers?
Schrager: Ein unverwechselbares Produkt zu kreieren und natürlich die Dankbarkeit der Gäste, die den ganzen Aufwand auch zu schätzen wissen.

Wie würden Sie den Hauptunterschied zwischen Ihren Hotels und denen Ihrer Konkurrenten bezeichnen?
Schrager: Unsere Hotels haben eine sehr einzigartige, ja beinahe allein stehende Vision. Sie versuchen nicht, für jedermann passend zu sein und sind in ihrem Leitbild sehr speziell. Ganz einfach Originale. Furchtlos, Regeln brechend und willig, Neuland zu betreten. Das alles führt dazu, ein unvergleichliches Erlebnis zu schaffen und genau daran beißen sich alle anderen die Zähne aus.

Wer ist der Ian Schrager von heute: Businessman, Erschaffer von Trends oder ein Träumer?
Schrager: Alle gerade genannten Punkte treffen zu.

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