Wir erschaffen das Paradies

Ein Amerikaner in Bayern: Nikolai Bloyd ist der einzige US-General-Manager Deutschlands und gerade dabei, ein ganzes Tal nach seinen Vorstellungen umzubauen.
November 13, 2015

Foto: Wolfgang Hummer

Nikolai Bloyd Braucht es einen Amerikaner, um den Europäern zu zeigen, wie man ein Hotel, in Ihrem Fall Schloss Elmau, ganz nach oben pusht?
Nikolai Bloyd: Ehrlich gesagt habe ich sehr viel von den Deutschen und meinen deutschen Mentoren gelernt. Nicht umsonst trifft man auf der ganzen Welt Österreicher und Deutsche in hohen Managementpositionen. In Elmau habe ich von Anfang an auf diesen tollen Synergieeffekt zwischen amerikanischer Serviceorientiertheit und deutschem Know-how gesetzt und auch ab dem ersten Arbeitstag ein klares Ziel für alle Mitarbeiter definiert: In puncto Service müssen wir unschlagbar sein, dadurch können wir uns abheben. Ich halte es für enorm wichtig, klare Ziele zu haben und entsprechende Maßnahmen zu setzen, um diese zu erreichen.

Und wie sieht so ein Bloyd’sches Maßnahmen-Paket aus?
Bloyd: Die ersten sechs Monate in Elmau haben wir vom Gärtner bis zum Koch jeden einzelnen Mitarbeiter darauf eingeschworen und darin geschult, Eigenverantwortung zu übernehmen. Ganz nach dem Motto: Hat ein Gast ein Problem,…

Foto: Wolfgang Hummer

Nikolai Bloyd Braucht es einen Amerikaner, um den Europäern zu zeigen, wie man ein Hotel, in Ihrem Fall Schloss Elmau, ganz nach oben pusht?
Nikolai Bloyd: Ehrlich gesagt habe ich sehr viel von den Deutschen und meinen deutschen Mentoren gelernt. Nicht umsonst trifft man auf der ganzen Welt Österreicher und Deutsche in hohen Managementpositionen. In Elmau habe ich von Anfang an auf diesen tollen Synergieeffekt zwischen amerikanischer Serviceorientiertheit und deutschem Know-how gesetzt und auch ab dem ersten Arbeitstag ein klares Ziel für alle Mitarbeiter definiert: In puncto Service müssen wir unschlagbar sein, dadurch können wir uns abheben. Ich halte es für enorm wichtig, klare Ziele zu haben und entsprechende Maßnahmen zu setzen, um diese zu erreichen.

Und wie sieht so ein Bloyd’sches Maßnahmen-Paket aus?
Bloyd: Die ersten sechs Monate in Elmau haben wir vom Gärtner bis zum Koch jeden einzelnen Mitarbeiter darauf eingeschworen und darin geschult, Eigenverantwortung zu übernehmen. Ganz nach dem Motto: Hat ein Gast ein Problem, versuche, es eigenständig zu lösen, übernimm Verantwortung und tue alles, was nötig ist, um ihn zufriedenzustellen. Wenn ein Gast seine Zeitung nicht aufs Zimmer bekommen hat und das am Empfang beanstandet, dann muss der Mitarbeiter dieses Problem autark lösen. Auch wenn das bedeutet, dass er selbst losläuft, um diese Zeitung zu kaufen. Um einen so hohen Servicelevel zu erreichen, haben wir in allen Hotelbereichen angesetzt.

Welche kleine Änderung hat denn die größte Wirkung erzielt?
Bloyd: Um nur ein Beispiel zu nennen: Es gibt in Schloss Elmau nun endlich auch eine „echte“ Hausdame, die von Kempinski zu uns gekommen ist. Eine Hausdame ist absolut unabdingbar, wenn man in puncto Service eine Top-Leistung bringen will.

Apropos von groß nach klein: Bis 2010 leiteten Sie als General Manager das 5-Sterne- Relais & Châteaux Auberge du Soleil in Kalifornien. Warum auf einmal ein Tal in Bayern?
Bloyd: Zum einen verbindet mich mit Schloss Elmau viel. Ich bin die dritte Generation, die hier arbeitet, schon meine Mutter stand hier im Dienst und ich kenne das Schloss seit meiner Kindheit. Als nach den Anschlägen von 9/11 der Tourismus in Amerika völlig einbrach, war das ein guter Zeitpunkt, etwas Neues zu wagen. Ich habe nach einem Abenteuer gesucht, und ich wollte endlich Deutsch lernen, also habe ich von 2002 bis 2005 als F&B-Manager in Elmau gearbeitet. 2009 haben meine Frau und ich das nach dem Brand komplett erneuerte Schloss wieder besucht, und als das Angebot von Herrn Elmau kam, als General Manager hierherzukommen, haben wir unsere Sachen gepackt.

Und nachdem Sie nun alle Register inklusive diverser Auszeichnungen für Schloss Elmau gezogen haben, ist nun das gesamte Tal dran?
Bloyd: Einerseits arbeiten wir natürlich kontinuierlich daran, den Servicelevel weiter nach oben zu schrauben. Andererseits haben wir gerade die Genehmigung für den Bau eines neuen 5-Sterne-Hotels mit 40 bis 50 Suiten und Zimmern gleich neben dem Schloss erhalten, der Fokus in den kommenden Jahren wird also darauf liegen. Ebenso möchten wir das in unmittelbarer Nähe liegende 3-Sterne-Hotel Alpengut umbauen und zu einem 3-Sterne-Superior- Hotel mit 5-Sterne-Service machen. Im Alpengut werden wir auch ein Restaurant mit gehobener bayrischer Küche eröffnen, das den Gästen des Schlosses ebenso offensteht wie Tagestouristen, die das Tal besuchen. Von den Schlossgästen wird bayrische Küche sehr gut angenommen, und es ist eine tolle Ergänzung zu unserem Gourmet-Food-Konzept.

www.schloss-elmau.de

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