Corona-Maßnahmenlockerung mit regionalen Unterschieden

Die Wiederöffnung von Gastronomie und Tourismus könnte nach Regionen gestaffelt erfolgen. Experten wollen Schritte von der 7-Tage-Inzidenz der jeweiligen Regionen abhängig machen.
März 1, 2021

Die österreichische Gastronomie wartet gespannt auf die Ergebnisse des heutigen Gipfels zwischen Bundesregierung, Experten und Ländern. Offiziell wird um 17 Uhr bekannt gegeben, ob und wie Maßnahmen für Gastronomie, Sport und Kultur gelockert werden. Was sich jetzt schon abzeichnet: Es könnte regionale Unterschiede geben.

Die «magische Zahl» 100

 

Die österreichische Gastronomie wartet gespannt auf die Ergebnisse des heutigen Gipfels zwischen Bundesregierung, Experten und Ländern. Offiziell wird um 17 Uhr bekannt gegeben, ob und wie Maßnahmen für Gastronomie, Sport und Kultur gelockert werden. Was sich jetzt schon abzeichnet: Es könnte regionale Unterschiede geben.

Die «magische Zahl» 100

Eine Öffnung der Gastronomie soll in Regionen mit einer Inzidenz von unter 100 möglich sein, drang es während der Regierungsgespräche nach außen. Damit kämen Vorarlberg und Tirol infrage. Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner wäre dazu bereit, andere Länder zeigen sich jedoch eher zögerlich. Außer Burgenlands Landesrat Leonhard Schneemann sprach sich niemand klar für die Regionalisierung aus. FPÖ-Obmann Norbert Hofer ist klar gegen den Plan – er befürchtet eine Spaltung des Landes.

Vorarlberg ist ein Kandidat für eine frühe Öffnung. Das Bundesland hat mit 72 die niedrigste 7-Tage-Inzidenz und könnte somit laut Medienberichten als «Testgebiet» herhalten. Der Gesundheitsexperte Armin Fidler befürchtet derweil einen erneuten Anstieg von Infektionszahlen, sollten Lockerungen jetzt eingeführt werden.

Eine schrittweise Öffnung, die von den jeweiligen Inzidenzzahlen in Regionen abhängt, könnte etwa bedeuten, dass die Gastronomie in Graz früher öffnet als in der restlichen Steiermark. In der Landeshaupttadt ist die Kennzahl um 26 geringer als der Steiermark-Durchschnitt von 158. Die Unterschiede zwischen Bezirken sind stark: Hartberg-Fürstenfeld beispielsweise steht bei satten 299 wöchentlich Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner.

Nach Vorarlberg hat ausgerechnet das von der südafrikanischen Mutation heimgesuchte Tirol mit 99 die zweitniedrigste 7-Tage-Inzidenz. Negativer Spitzenreiter der Länder mit 196 ist im Moment Niederösterreich. Sollten Lockerungen nach Regionen durchgeführt werden, würde sich der Bezirk Hermagor in Kärnten besonders lange gedulden müssen: dort wurde in der vergangenen Woche die 700er-Marke erreicht.

Die 5 Bezirke mit niedrigster 7-Tage-Inzidenz:

Innsbruck-Stadt: 41
Innsbruck-Land: 54
Steyr (Stadt): 57
Bregenz: 58
Voitsberg: 64

Bezirke mit höchster 7-Tage-Inzidenz:

Hermagor: 686
Sankt Johann im Pongau: 432
Wiener Neustadt: 414
Waidhofen an der Thaya: 315
Hartberg-Fürstenfeld: 299
Stand 28.02.2021 – Datenquelle: AGES

Artikel wurde aktualisiert am 1. März um 14:49

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