Die Henkersmahlzeit ist ein viel umstrittenes Thema. Doch welche Speisen sind als das letzte Mahl besonders beliebt? Und welche Speisen würden sich Spitzenköche aussuchen?
Es ist ein Bereich der Gastronomie, der vielen – hoffentlich – für immer verborgen bleibt: Die Henkersmahlzeit. Das letzte Essen vor dem staatlich angeordneten Tod. Doch was waren die beliebtesten Henkersmahlzeiten? Und welche Gerichte würden sich Spitzenköche als ihr letztes Mahl aussuchen?

Die Henkersmahlzeit ist ein viel umstrittenes Thema. Doch welche Speisen sind als das letzte Mahl besonders beliebt? Und welche Speisen würden sich Spitzenköche aussuchen?
Es ist ein Bereich der Gastronomie, der vielen – hoffentlich – für immer verborgen bleibt: Die Henkersmahlzeit. Das letzte Essen vor dem staatlich angeordneten Tod. Doch was waren die beliebtesten Henkersmahlzeiten? Und welche Gerichte würden sich Spitzenköche als ihr letztes Mahl aussuchen?

Geschichte, Ursprünge und erste Aufzeichnungen
Eine Henkersmahlzeit gibt zu Tode Verurteilten die Möglichkeit, vor ihrem Sterben ein letztes Mal ein Gericht ihrer Wahl zu essen.
Heute kennen wir die Henkersmahlzeit vor allem aus den USA – etwa durch Filme, Serien oder Dokumentationen. Doch ihre Ursprünge liegen längst nicht nur in den Vereinigten Staaten.
Die genaue Herkunft der Henkersmahlzeit, wie wir sie heute kennen, ist nicht bekannt.
Bereits Aufzeichnungen aus dem alten Ägypten zeigen, dass den zum Tode Verurteilten mit der Bestätigung des Todesurteils Zugang zu Speisen vor der Tafel des Herrschers gewährt wurde.
In Europa können Henkersmahlzeiten bis ins 14. Jahrhundert nachgewiesen werden. Die Annahme, diese Praxis sei christlichen Ursprungs, ist durch historische Berichte aus Asien widerlegt: Im Perserreich war es beispielsweise üblich, Essens- und Getränkewünsche von Todeskandidaten zu berücksichtigen.
Gerade in den USA wird auch heute noch versucht, Verurteilten ihre Essenswünsche zu ermöglichen. Allerdings sind diese oft auf Produkte beschränkt, die lokal erhältlich sind, in der Gefängnisküche zubereitet werden können und in den finanziellen Rahmen passen. Seit 1976 wird außerdem darauf verzichtet, alkoholische Getränke auszuschenken.
Das letzte Mahl in der Kritik
Genau so alt wie die Henkersmahlzeit selbst scheint auch die Kritik an dieser zu sein. Beispielsweise äußerte sich der Kriminologe Hans von Hentig zum Sinn des letzten Essens: Es schaffe für viele eine Art Rechtsfrieden zwischen dem Hinzurichtendem und dem Vollstrecker – nach dem Motto “ich nehme dir das Leben, dafür bekommst du noch dein Lieblingsessen”.
Der Philosoph Wolfram Eilenberger bezeichnete die Henkersmahlzeit als “paradoxes Privileg”, da das Leben der verurteilten Menschen erlische, “noch bevor die Nahrung verdaut” sei.
Der wahrscheinlich größte Kritikpunkt an der Henkersmahlzeit ist, dass es ein Privileg sei, sich (in dieser Situation) sein Essen selbst aussuchen zu können. Schließlich hätten Opfer von Gewaltverbrechern, Mördern und Vergewaltigern kein Recht auf freie Entscheidungen gehabt.
Die beliebtesten Henkersmahlzeiten
Erst vor wenigen Monaten hat eine US-amerikanische Studie gezeigt, was die beliebtesten Henkersmahlzeiten des Landes sind. Die meisten Gerichte, die sich gewünscht wurden und teilweise noch werden, sind Pizza, Pasta, Pommes und Burger. Auch Kartoffeln sind immer wieder gefragt. Doch der ungeschlagene Platz 1 in den Vereinigten Staaten ist das Steak – auch bundesstaatenübergreifend.
Damit würden Spitzenköche gehen
Was Schwerverbrecher und Spitzenköche gemeinsam haben? Hoffentlich nicht allzu viel. Allerdings haben sich bei der vergangenen Rolling Pin.Convention in Düsseldorf einige Köche zu der Frage geäußert, was ihre persönliche Henkersmahlzeit wäre.
Manche der Befragten waren in ihren Antworten etwas bescheiden, andere haben sich extravagante Speisen für ihr letztes Mahl ausgesucht.
- Christoph Kunz | Eigentümer Komu, München | Chicken Nuggets – “sie dürfen aber nur von McDonald’s sein.” | Ob morgens, abends oder zu einem Glas Champagner – “die gehen einfach immer”
- Nick Bril | Inhaber The Jane, Antwerpen | Omakase Sushi in Japan
- Jonas Hauke | Manager & Sommelier kiosque, Hamburg | sehr lange Mahlzeit – “so 24 Gänge oder so” – dazu nur Flaschenwein, um danach nicht mitzubekommen, wie das Leben vorbeigeht
- Heiko Antoniewicz | Geschäftsführer Antoniewicz GmbH | unterschiedliche Currys auf einem Bananenblatt | die Reste sollen in das Bananenblatt eingepackt werden – “zum Mitnehmen auf die letzte Reise”
- Marcel Kokot | Geschäftsführer Troyka, Erkelenz | Königsberger Klopse
- Max Stiegl | Eigentümer Gut Purbach, Purbach | Krautfleckerl und Cevapcici | “Da lass ich alles stehen”