TV-Star und Provokateur Roland Trettl im Exklusivinterview

Provokateur, TV-Star und Erfolgsgarant Roland Trettl spricht darüber, warum seine Unorganisiertheit sein Geheimrezept ist, er keine Angst davor hat, dass seine Frau beliebter werden könnte als er, und warum es so viele schlechte Kochbücher gibt.
Mai 27, 2021

Viele wissen es vielleicht nicht, aber du bist nicht nur vor der Kamera ein Kuppler, sondern auch privat ein echter Romantiker und hast deiner Frau am Valentinstag einen Heiratsantrag gemacht. Wie lief das damals ab?
Roland Trettl: Wir haben uns am Valentinstag 2009 kennengelernt und ein Jahr später hab ich meiner Frau genau am selben Tag den Heiratsantrag in Paris gemacht. Zwei Monate später waren wir auch schon auf Hochzeitsreise. Mir war von Anfang an klar, dass sie die Richtige ist, weil sie meinen Lebensstil, der für viele Menschen sicher nicht einfach ist, akzeptiert. Meine Frau ist selbstständig, hat so viele Talente, steht mit beiden Beinen voll im Leben und kann ohne Probleme auch ohne mich sein. Es ist auch immer noch so, dass ich mich jeden Tag darauf freue, sie zu sehen. Das ist so ein geniales Gefühl, manchmal intensiver, manchmal auch weniger bei all dem Stress im Alltag, aber am Ende des Tages sind wir immer froh, gemeinsam einschlafen zu können.

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Noble Etikette und frei Schnauze: Roland Trettl ist beruflich wie privat einer, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt und sagt, was der denkt.

Viele wissen es vielleicht nicht, aber du bist nicht nur vor der Kamera ein Kuppler, sondern auch privat ein echter Romantiker und hast deiner Frau am Valentinstag einen Heiratsantrag gemacht. Wie lief das damals ab?
Roland Trettl: Wir haben uns am Valentinstag 2009 kennengelernt und ein Jahr später hab ich meiner Frau genau am selben Tag den Heiratsantrag in Paris gemacht. Zwei Monate später waren wir auch schon auf Hochzeitsreise. Mir war von Anfang an klar, dass sie die Richtige ist, weil sie meinen Lebensstil, der für viele Menschen sicher nicht einfach ist, akzeptiert. Meine Frau ist selbstständig, hat so viele Talente, steht mit beiden Beinen voll im Leben und kann ohne Probleme auch ohne mich sein. Es ist auch immer noch so, dass ich mich jeden Tag darauf freue, sie zu sehen. Das ist so ein geniales Gefühl, manchmal intensiver, manchmal auch weniger bei all dem Stress im Alltag, aber am Ende des Tages sind wir immer froh, gemeinsam einschlafen zu können.

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Noble Etikette und frei Schnauze: Roland Trettl ist beruflich wie privat einer, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt und sagt, was der denkt.

Mittlerweile tretet ihr ja auch geschäftlich als Team auf und feiert beispielsweise mit eurem Live-Kochen auf sozialen Netzwerken große Erfolge. Wie kam es dazu?
Trettl: In erster Linie war es ausschlaggebend, dass meine Frau es mag und dass wir das gemeinsam entscheiden. Ich kenne viele Kollegen, die allein entscheiden, wenn es darum geht, ihren Partner mit in die Öffentlichkeit zu nehmen. Da wird der Partner zum Teil gar nicht gefragt. Ich hab sie irgendwann einfach gefragt, ob sie gemeinsam auftreten, auch Teil in meinen sozialen Netzwerken sein will oder ob sie damit ein Problem hat, wenn ich ein Foto von uns poste. Ich freue mich ja, gemeinsam aufzutreten, ich hab da keine Bedenken, dass sie mir irgendwann mal die Show stehlen könnte, weil sie einfach das Talent dafür hat. Und es passiert auch schon des Öfteren, dass sie der Hauptdarsteller ist und ich der Nebendarsteller bin. Und ich finde das sensationell. Vielleicht gibt es da auch Männer, die ein Problem damit hätten, wenn plötzlich die Partnerin mehr Aufmerksamkeit erregen kann als sie selbst. Ich freu mich darüber, eine so starke Frau mit so vielen Talenten zu haben. Und je stärker sie ist, desto stärker bin ich ja auch selbst. Während des Lockdowns hat Daniela irgendwann zu mir gemeint: „Du behauptest ja immer, die beste Bolognese der Welt zu machen, beweise es doch mal.“ Und so haben wir damit begonnen, beim Kochen live zu gehen. Und so ging es eben ganz banal los. Wir haben ja auch nicht damit gerechnet, dass sich das so viele Menschen anschauen würden. Und irgendwann wurde es Routine, dass wir um 11 Uhr live gehen. Mittlerweile schon 90 Tage am Stück.

„Wenn ich sehe, dass eine Katzenberger ein Kochbuch rausbringt, dann sag ich: Hey Leute, hört doch bitte auf mit dem Scheiß.“

Für Roland Trettl gibt es zu viele schlechte Kochbücher

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Posing since 2009: Roland und Daniela Trettl sind privat und beruflich ein absolutes Dreamteam

Wie viele Menschen haben sich das angeschaut?
Trettl: Ich weiß die Zahlen nicht zu 100 Prozent auswendig, aber ich glaub, mit der Lasagne haben wir über Facebook zwischen drei und vier Millionen Menschen erreicht. Im Schnitt waren es meistens so um eine Million. Das war für uns einfach unfassbar. Wenn wir mit einem TV-Format zwei Millionen knacken, können wir die Champagnerflaschen knallen lassen, und das mit unseren simplen Handyaufnahmen und schwindligem Ton – ohne irgendwelche Konzepte, ohne nichts, einfach aus der Hüfte geschossen alles. Das war schon sehr faszinierend, was da abging. Und ich glaube, dass neben dieser Authentizität vor allem Daniela ausschlaggebend dafür war, dass wir damit so erfolgreich sind. Wenn ich das allein mache und einfach in die Kamera quatsche, bekommt das nie so ein Tiefe, wie wenn meine Frau dabei ist und plötzlich Diskussionen entfachen und selbst Streitereien passieren. Und die Menschen merken natürlich, dass das ehrlich und nicht gestellt ist.

Du hast ja auch ein neues Kochbuch zum Stream rausgebracht.
Trettl: Es gibt so viele schlechte Kochbücher. Jeder, der irgendwie essen kann, bildet sich ein, dass er gleich ein Kochbuch machen soll. Die Idee zu diesem Kochbuch kam daher, weil die Leute mich immer wieder nach den Rezepten aus den Streams gefragt haben. Aber ich hatte ja keine dazu. Ich weiß ja, eine Stunde bevor ich mich da hinstelle, noch nicht, was ich kochen werde. Ich arbeite einfach mit dem, was gerade da ist, und währenddessen fällt mir ein, ich könnte da noch Spitzpaprikasaft reintun, und so passiert bei mir eben Kochen. Rezepte gibt es in der Pâtisserie und beim Backen, aber nicht beim Kochen. Nachdem die Nachfrage aber so groß war, kam die Idee auf: Warum die Gerichte nicht gleich archivieren?

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Oben ohne: Roland Trettl lässt nicht nur im Urlaub gern die Hüllen fallen.

Wir haben eine Kamera da, wir haben schöne Teller da. Unser Haus- und Hof-Fotograf Helge Kirchberger hat mir einen Crashkurs gegeben. Und so haben wir dann angefangen, die Gerichte selbst zu fotografieren. Wir haben dann auch die Gerichte auf der aktuellen Tageszeitung SN fotografiert, weil ich das spannend fand, wenn man es sich später ansieht, was an diesem Tag eigentlich passiert ist. Die Rezepte kamen von der Autorin der Hangar-7-Kochbücher, die die Videos gesehen und daraus die Rezepte gemacht hat. Danach mussten wir jedes Gericht noch mal nachkochen mit den abgewogenen Zutaten und so hatten wir zu jedem ein Foto und eben ein Rezept. Eins und eins zusammengezählt ergab sich dann die Idee zum neuen Kochbuch. Es ist einfach passiert und war nicht geplant. Wie so viele Dinge in meinem Leben einfach passieren, vielleicht weil ich das einfach zulasse. Das könnte die eine Erklärung sein. Die andere Erklärung wäre, dass ich einfach zu verpeilt bin, etwas zu organisieren. Du hast vorher gemeint, es gibt zu viele schlechte Kochbücher.

„Ich hab keine Bedenken, dass sie mir irgendwann mal die Show stehlen könnte.“

Roland Trettl teilt die große Bühne mittlerweile mit seiner Frau Daniela

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Silvester mal anders: Roland und Daniela Trettl ritten ins Jahr 2021.

Wann ist für dich ein Kochbuch relevant und hat eine Daseinsberechtigung?
Trettl: Wenn ich sehe, dass eine Katzenberger ein Kochbuch rausbringt, dann sag ich: „Hey Leute, hört doch bitte auf mit dem Scheiß.“ Ganz ehrlich. Warum brauch ich von einer Katzenberger ein Kochbuch? Ich mach ja auch kein Buch mit Schminktipps. Ich finde ja den Spruch „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ völlig bescheuert, weil es wichtig ist, sich auszuprobieren, um letztendlich zu erkennen, wo man hingehört. Aber ein Kochbuch zu machen, nur weil man weiß, dass Menschen täglich essen … Eine gewisse Basis sollte schon beherrscht werden. Nicht jeder, der isst, sollte mal ein Kochbuch machen. Ich glaub, sogar Wolfgang Joop hat mal ein Kochbuch gemacht. Da denke ich mir, Freunde, es gibt so viele Kochbücher, davon sind so viele schlecht. Dann ist auch noch die Fotografie immer wieder dieselbe, nach dem Motto: Legen wir noch ein paar Brotkrümel an die Seite des Tellers und machen wir noch einen Fleck auf die Tischdecke. Das langweilt einfach.

Roland Trettl privat und exklusiv im Podcast.

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Ob er das Buch tatsächlich zu Ende gelesen hat, wollte Trettl nicht sagen.

www.roland-trettl.com

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