Gastro-Allianz um Rosin, Mälzer und Raue fordert von Bundesregierung «achtsamen Neustart» für Restaurants, Bars und Cafés

#restartGastro - Deutschlands Gastronomie um Spitzenköche wie Frank Rosin, Tim Raue und Tim Mälzer formen in der Corona-Krise eine Allianz und richten sich in einem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel und die deutsche Bundesregierung.
April 20, 2020

 

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Zahlreiche prominente Chefköche und Restaurantbetreiber wie Tim Mälzer, Tim Raue, Frank Rosin, Heinz Winkler oder The Duc Ngo, Lebensmittelproduzenten wie Frank Albers, Gastro-Fachmedien wie ROLLING PIN und der Großhändler METRO haben sich heute mit einem eindringlichen Appell an die deutsche Bundeskanzlerin gewandt.

Gastronomie hat bei bisherigen Überlegungen zum Neustart keine Berücksichtigung gefunden

Sie kritisieren, dass im Rahmen der bisherigen Überlegungen zum Neustart des Wirtschaftslebens die Gastronomie keine Berücksichtigung gefunden hat. Die Unterzeichner des offenen Briefes sehen zahlreiche der mehr als 220.000 Gastronomiebetriebe in Deutschland mit ca. 2,4 Millionen Beschäftigten einem existenziellen Risiko ausgesetzt.

Sie fordern deshalb von der Bundesregierung, «einen Neustart einer verantwortungsbewussten Gastronomie» zu ermöglichen und den Gastronomen damit eine gesicherte Perspektive zu geben. Außerdem setzen sich die Unterzeichner dafür ein, konkrete Fördermaßnahmen für die Gastronomie auf den Weg zu bringen, «um die Vielfalt und Qualität der Gastronomie nachhaltig zu schützen».

Fortdauer des Lockdowns wird zu einer «nie dagewesenen Pleitewelle» führen

Für diese Forderungen sprechen nach Ansicht der Unterzeichner nicht nur wirtschaftliche Gründe. In dem Brief heißt es: «Die Gastronomie ist ein enorm wichtiger Teil unserer Gesellschaft und Kultur. Sie bereichert durch ihre Vielfalt, Kreativität, Leidenschaft und Qualität das tägliche Leben aller Bürger und Bürgerinnen in Deutschland. Wir dürfen diesen wichtigen Teil unserer Lebensqualität nicht aufs Spiel setzen, zumal die Sehnsucht in der Bevölkerung stetig steigt: In zahlreichen Umfragen hinsichtlich der Dinge, die am meisten vermisst werden, rangiert der Restaurantbesuch auf den vordersten Plätzen.»

Gerade die kleineren und mittleren Gastronomiebetriebe sind «verletzlicher als jeder Konzern». Weiter heißt es: «Jede Woche der Schließung führt zu beträchtlichen Verdienstausfällen, wachsenden Liquiditätsengpässen und massiven Zukunftssorgen für die Unternehmerinnen und Unternehmer sowie ihrer Familien.»

Das Fortdauern des Lockdowns werde «zu einer nie dagewesenen Pleitewelle in dieser Branche führen», so die Befürchtung der Unterzeichner.

Offener Brief liefert Schutzkonzepte für die Branche

Die Unterzeichner unterstützen das Bemühen der Bundes- und Landesregierungen, die Pandemie in Deutschland durch Maßnahmen der Kontaktreduzierung einzudämmen. Der «zerbrechliche Zwischenerfolg», von dem die Bundeskanzlerin gesprochen habe, darf auch nach Meinung der Unterzeichner «nicht gefährdet werden».

Allerdings habe die Branche bereits verschiedene Schutzkonzepte vorgelegt, die weit über 1,5 m Abstandsregelungen zwischen Tischen und Begrenzung von zwei Personen bzw. Familien pro Tisch hinausgingen: «Sie umfassen maßgeblich erweiterte Hygieneanforderungen für Räumlichkeiten, Gästekontakt, Geschirr und Utensilien und Küchenmitarbeiter sowie klare Regeln für den Publikumsverkehr für Service und Gäste.»

Hier kannst auch DU die Petition unterzeichnen.

Daraus ziehen sie die Schlussfolgerung: «Unter Anwendung dieser Konzepte kann eine sichere Wiedereröffnung der Gastronomie auf verantwortungsvolle Art und Weise ermöglicht werden.»

Forderung nach Mehrwertsteuer-Senkung

UPDATE: Der Ruf nach einer Mehrwertsteuer-Senkung wurde von der Bundesregierung erhört. Hier gibt’s alle Infos dazu!

Die Unterzeichner des Schreibens anerkennen zwar die bisher verabschiedeten Maßnahmen zur wirtschaftlichen Überbrückung der Corona-Krise, allerdings würden diese «für viele Gastronomen nicht ausreichen».

Stattdessen unterbreiten sie weitere konkrete Vorschläge zur finanziellen Unterstützung der Gastronomen: «Ein wirkungsvolles Instrument der Stabilisierung stellt eine Erweiterung der Soforthilfen durch einen Gastronomie-Rettungsfonds mit direkten Finanzhilfen dar. Des Weiteren bietet eine zumindest zeitlich begrenzte Herabsetzung des Mehrwertsteuer-Satzes auf 7 Prozent ab dem ersten Tag der Wiedereröffnung Möglichkeiten für eine Erholung der Branche sowie auch zur Sicherstellung der Rückzahlungen der KfW-Kredite.»

Deutschlands Gastronomie möchte «offenen Dialog» mit Bundesregierung

Abschließend formulieren die Unterzeichner einen Wunsch und ein Versprechen an die Bundeskanzlerin: «Wir wünschen uns, dass dieser Appell zu einem ehrlichen und offenen Dialog zu einer «neuen Normalität» für die Gastronomie führt und damit die Vielfalt und Qualität unseres täglichen Lebens sukzessive wieder aufblühen lässt. Dies ist uns Herzensangelegenheit, für die wir uns alle mit voller Kraft einsetzen wollen. Auf unsere Unterstützung bei der Revitalisierung der Gastronomie in Deutschland können Sie, Frau Bundeskanzlerin, vollumfänglich zählen.»

Gastronomen, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, diesen Appell durch ihre Unterschrift unterstützen. Dazu hat das Bündnis die Petition «Perspektive für einen achtsamen Neustart der Gastronomie» auf OpenPetition.de ins Leben gerufen. Unterstützer der Initiative können den Hashtag #restartGastro in ihren sozialen Medien nutzen.

Diese Spitzenköche und Unternehmer haben die Petition bereits unterschrieben

Unterzeichnet wurde die Petition bisher (Stand 20. April, 14 Uhr) unter anderem von Marco Müller, Frank Rosin, Tim Raue, Tim Mälzer, Joachim Wissler, Karlheinz Hauser, Stefan Marquard, Christoph Brand, The Duc Ngo, Heinz Winkler, Anton Gschwendtner, Thomas Imbusch, Roland Trettl, Kevin Fehling, Olaf Koch und Martin Behle (CEO und Operating Partner der METRO AG), John Matthew, Geschäftsführer Transgourmet, Frank Albers, Albers Food, Jürgen Pichler, CEO und Founder von ROLLING PIN und vielen mehr.

Hier kannst auch DU die Petition unterzeichnen.

 

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