KI-Küchen im Militär: Wie autonome Kochsysteme die Versorgung revolutionieren
Die militärische Verpflegung steht seit jeher vor denselben Problemen: logistische Hürden, Personalmangel, schwierige Bedingungen und der Anspruch, Soldaten jederzeit mit frischen Mahlzeiten zu versorgen.
Mit dem Einzug von Künstlicher Intelligenz und Robotik dringt nun eine völlig neue Generation von Lösungen in diesen Bereich vor – die KI-Küchen.
Mehrere Unternehmen arbeiten bereits daran, vollautomatisierte Kochsysteme zu entwickeln, die in Containern transportiert und weltweit eingesetzt werden können. Im Fokus steht hierbei vor allem der Robotik-Spezialist Circus SE.

Die militärische Verpflegung steht seit jeher vor denselben Problemen: logistische Hürden, Personalmangel, schwierige Bedingungen und der Anspruch, Soldaten jederzeit mit frischen Mahlzeiten zu versorgen.
Mit dem Einzug von Künstlicher Intelligenz und Robotik dringt nun eine völlig neue Generation von Lösungen in diesen Bereich vor – die KI-Küchen.
Mehrere Unternehmen arbeiten bereits daran, vollautomatisierte Kochsysteme zu entwickeln, die in Containern transportiert und weltweit eingesetzt werden können. Im Fokus steht hierbei vor allem der Robotik-Spezialist Circus SE.

Autonome Feldküche aus Europa
Das Robotik-Unternehmen Circus SE arbeitet direkt in den aktiven Einsatzgebieten. Das Unternehmen baut derzeit ein eigenes Deployment-Team mit Partnernetzwerk und Logistikstruktur in Kiew auf. Ziel ist der Rollout des CA-M, eines mobilen Kochroboters für den taktischen Einsatz.
Der Roboter ist ein autonomes, KI-gestütztes Versorgungssystem für eine verlässliche Infrastruktur – “selbst unter anspruchsvollsten Bedingungen”.
Der CA-M kann über 400 Mahlzeiten pro Stunde vollautomatisch zubereiten. Es basiert auf Embodied AI und Logistik-Intelligence, wodurch es sich in bestehende Versorgungssysteme integrieren lässt.
Militärische Zulassung und Produktion in Serie
Circus SE wurde bereits in das NATO-Lieferantenverzeichnis (NSPA) aufgenommen und erfüllt alle relevanten Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Zudem ist das Unternehmen als Anbieter beim US-Verteidigungsministerium gelistet.
Ab 2026 soll in Europa eine Serienproduktion der militärischen Roboterküche anlaufen, um die wachsende Nachfrage der europäischen Streitkräfte zu bedienen.
Der CA-M soll künftig in Feldküchen, mobilen Basen und Versorgungseinheiten in Krisenregionen eingesetzt werden. Die Systeme gelten als hoch skalierbar und wartungsarm – ein entscheidender Vorteil für den militärischen Dauereinsatz.
Idee und Entwicklung: Effizienz trifft Sicherheit
Die Idee der KI-Küchen stammt aus der zivilen Gastronomie: entwickelt, um effiziente, personell unabhängige Küchensysteme zu schaffen. Im militärischen Kontext gewinnen sie jedoch eine neue Dimension: Sie ermöglichen Verpflegung rund um die Uhr, reduzieren menschliche Risiken und gewährleisten eine gleichbleibende Qualität – auch unter Extrembedingungen.
Durch die Containerbauweise sind die Systeme schnell verlegbar, energieeffizient und modular erweiterbar. Über KI-basierte Steuerung können Menüs, Portionierungen und Lieferlogistik in Echtzeit angepasst werden – eine Innovation, die insbesondere bei Auslandseinsätzen und Katastrophenhilfe enorme Vorteile bietet.
Zukunft der KI-Küchen im Militär
Mit der Integration von Robotik, Automatisierung und KI entsteht ein völlig neues Segment innerhalb der Defense-Food-Tech-Branche. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie militärische Verpflegungssysteme in den kommenden Jahren aussehen könnten:
- Autonom, skalierbar und mobil
- 24/7-Betrieb ohne Küchenpersonal
- Regionale Integration über Logistiknetzwerke
- Kompatibilität mit NATO-Standards
- Energieeffizienz und nachhaltige Ressourcennutzung
Angesichts der geopolitischen Lage, zunehmender Auslandseinsätze und wachsender Technologieoffenheit der Streitkräfte dürfte das Thema KI in der militärischen Küche künftig weiter an Bedeutung gewinnen.
Was heute als Pilotprojekt beginnt, könnte schon bald Standard in der Feldküche der Zukunft sein – wo Roboter kochen und die KI plant.
Ein breites Feld der KI-Nutzung
Ein weiteres Leuchtturmprojekt soll noch in diesem Jahr mit der Installation eines Containers auf einer US-Basis in Südkorea realisiert werden. Mittendrin ist das Hamburger Food-Tech-Start-up GoodBytz. Laut dem Unternehmen ist im Frühjahr 2026 bereits die Installation einer weiteren Anlage geplant.
Für Hendrik Susemihl, CEO und Mitgründer von GoodBytz, ist das ein bedeutender Schritt: „Die Zusammenarbeit mit der U.S. Army ist Auftakt für eine größere Vision. Wir wollen die Ernährung in Defense-Szenarien grundlegend transformieren. Unser Ziel ist es, Soldatinnen und Soldaten weltweit rund um die Uhr mit frischen Mahlzeiten zu versorgen, unabhängig von Ort, Zeit und Personalverfügbarkeit.“
Die bisherigen Lösungen bestehen aus einer Mischung aus Verkaufsroboter und Industrieanlage. Die Aufstellfläche beträgt laut Firmenhomepage zwischen 6,75 m² für den kleinsten Kochautomat und 12,75 m² für den Einsatz in hoch frequentierten Bereichen. Zum Vergleich: Ein klassischer Überseecontainer (20 TEU) hat eine Aufstellfläche von etwa 15 m². Solche Container ließen sich dann auch auf Lkw an verschiedene Einsatzorte transportieren.