Solo Dining: So profitieren Restaurants von Einzelgästen
In den letzten Jahren hat sich in den Köpfen der Menschen so einiges verändert: Solo-Reisen sind angesagt, Me-Time ist wichtig und das ‘Life’ in der Work-Life-Balance wird immer größer geschrieben. Auch das Essengehen alleine – Solo Dining – wird immer mehr zum Trend. Doch was bedeutet das für die Gastronomie? Wie ist es möglich, Allein-Essenden etwas anbieten zu können und dennoch von ihnen zu profitieren?

In den letzten Jahren hat sich in den Köpfen der Menschen so einiges verändert: Solo-Reisen sind angesagt, Me-Time ist wichtig und das ‘Life’ in der Work-Life-Balance wird immer größer geschrieben. Auch das Essengehen alleine – Solo Dining – wird immer mehr zum Trend. Doch was bedeutet das für die Gastronomie? Wie ist es möglich, Allein-Essenden etwas anbieten zu können und dennoch von ihnen zu profitieren?

Wer geht alleine essen?
Es gibt die verschiedensten Gründe, warum Menschen alleine essen gehen. Ob Geschäftsleute, Durchreisende oder einfach nur jene, die ihr Essen genießen möchten.
Auch gibt es die unterschiedlichsten Arten von Menschen, die sich alleine an einen Tisch setzen: Freiwillig Alleinessende, die lediglich ihre Ruhe genießen möchten. Leute, die etwas essen wollen aber dennoch gerne in Gesprächen wären. Schüchterne Menschen, denen der kurze Austausch mit dem Servicepersonal genügt. Leseratten, die neben dem Essen ihr Buch genießen wollen.
Vor- und Nachteile für die Gastronomie
Viele Lokalitäten bieten gar keine Möglichkeit an, als einzelne Person essen zu gehen. Andere Restaurants – gerade im höheren Preissegment – geben Einzelgästen zwar einen Tisch, diese müssen allerdings für ihre nicht vorhandene Begleitung mitbezahlen.
Einerseits klingt dieser Schritt zunächst grausam und unfair – aus wirtschaftlicher Sicht ist allerdings zu sagen: Ein einzelner Gast konsumiert lediglich die Menge an Gerichten und Getränken einer einzelnen Person – besetzt aber den Tisch für mindestens zwei Personen. Das bedeutet, das Lokal verliert durch einen Einzelgast im schlimmsten Fall Umsatz.
Eine andere Sichtweise ist jedoch: Lieber den Umsatz einer Person als gar keinen Umsatz. Hier ist jedoch definitiv für die Gastwirt:innen selbst zu entscheiden, wie gut besucht ihre Lokalitäten zu gewissen Tages- und Uhrzeiten sind.
So haben alle was davon
Ob Fine Dining oder Imbisse am nächsten Eck: Für jegliche Gastronomiestätten gibt es diverse Möglichkeiten, um Einzelgäste anzusprechen – ohne dabei Verluste zu machen.
Für unterschiedliche Arten von Menschen bieten sich auch verschiedene Möglichkeiten der Platzierung an. All diese Optionen sorgen auch dafür, dass Alleinessende ihr Essen genießen können, sie aber wirtschaftlich keinem Lokal Schaden.
Die Theke
Die wahrscheinlich bekannteste Möglichkeit zur Platzierung von einzelnen Personen. Hierbei nimmt ein Mensch keiner größeren Gruppe den Sitzplatz weg, er kann aber dennoch ein Essen genießen. Diese Variante ist eher für Gäste geeignet, die keine Scheu davor haben, mit den häufig sehr aufgeschlossenen Barkeeper:innen zu kommunizieren.

Shared Table
Diese Variante ist vermutlich der Albtraum vieler – und ein wahrer Traum für extrovertierte Menschen, die gerne neue Bekanntschaften schließen. Hier werden Einzelpersonen oder auch Pärchen an größere Tische zu völlig Fremden gesetzt. Ein Fine-Dining-Beispiel dafür ist René Redzepis Noma in Kopenhagen. In diesem Drei-Sterne-Restaurant kann man auch als Einzelperson einen Platz bekommen, was für die Haute Cuisine eher eine Seltenheit ist – man muss nur mit Fremden am Tisch klarkommen.

Chef’s Table
Auch sogenannte Chef’s Tables bieten häufig die Möglichkeit, alleine essen zu gehen – ohne dabei wirklich allein zu sein. Diese Tische – manchmal auch Theken – sind meist in direkter Nähe zur Küche. Hier kann beobachtet werden, wie vorbereitet, gekocht und angerichtet wird. Oft kommt man auch hier ins Gespräch mit anderen – und man hat immer etwas zu sehen.

Tresen mit Ausblick
Eine – weniger kommunikative – Alternative zum Bartresen ist der Tresen am Fenster. Hier sind Gäste nicht zur Kommunikation verpflichtet, können aber den Ausblick genießen.

Intimer geht’s kaum
Eine – vor allem Ostasien – weit verbreitete Art des Essengehens als Einzelperson ist eine für Menschen, die wirklich alleine und so abgekapselt wie möglich sein wollen. Beispielsweise gibt es einzelne ‘Kabinen’, die die anderen rechts und links durch Wände trennt.
