Der Luxusgarant von N.Y.

Der Österreicher Christoph Schmidinger leitet mit dem 380 Zimmer zählenden Four Seasons New York eines der führenden Häuser Amerikas. Der Erfolgsmanager über funktionierende PR-Strategien und ein Zugpferd namens Joël Robuchon.
November 13, 2015

Fotos: Four Seasons Hotel New York

Christoph SchmidingerRP: Sie führen eines der besten Häuser im hart umkämpften New Yorker Hotelmarkt. Wie überlebt man in diesem Haifischbecken?
Christoph Schmidinger: Das Business im Big Apple ist tatsächlich beinhart. Die Millionenstadt ist aber auch äußerst animierend. Man muss sich deshalb stets konzentriert und intensiv mit dem Markt auseinandersetzen und vor allem up-to-date bleiben.

RP: Wie schaffen Sie das? Läuft man nicht Gefahr, sich mit einer Reputation wie der des Four Seasons New York auf den Lorbeeren auszuruhen?
Schmidinger: Zum einen sollte man natürlich eine sehr offene Einstellung zum Gäste-Feedback haben. Die wichtigste Frage muss stets lauten: Was will der Gast überhaupt? Man muss permanent darum bemüht sein, den Besuchern ein relevantes Produkt anzubieten. Dazu sollte man auch immer den Gästemix im Auge behalten. Dieser ändert sich in unserem Haus beispielsweise Jahr für Jahr. Um immer auf dem Laufenden zu sein, reise ich beispielsweise auch sehr viel und schaue mir die Top-Hotels der Welt ganz genau an. Meine Familie unterstützt mich dabei Gott sei Dank und ist es gewohnt, auch im Urlaub quasi Hoteltester zu spielen. Man darf die Konkurrenz eben nie aus den Augen lassen…

Fotos: Four Seasons Hotel New York

Christoph SchmidingerRP: Sie führen eines der besten Häuser im hart umkämpften New Yorker Hotelmarkt. Wie überlebt man in diesem Haifischbecken?
Christoph Schmidinger: Das Business im Big Apple ist tatsächlich beinhart. Die Millionenstadt ist aber auch äußerst animierend. Man muss sich deshalb stets konzentriert und intensiv mit dem Markt auseinandersetzen und vor allem up-to-date bleiben.

RP: Wie schaffen Sie das? Läuft man nicht Gefahr, sich mit einer Reputation wie der des Four Seasons New York auf den Lorbeeren auszuruhen?
Schmidinger: Zum einen sollte man natürlich eine sehr offene Einstellung zum Gäste-Feedback haben. Die wichtigste Frage muss stets lauten: Was will der Gast überhaupt? Man muss permanent darum bemüht sein, den Besuchern ein relevantes Produkt anzubieten. Dazu sollte man auch immer den Gästemix im Auge behalten. Dieser ändert sich in unserem Haus beispielsweise Jahr für Jahr. Um immer auf dem Laufenden zu sein, reise ich beispielsweise auch sehr viel und schaue mir die Top-Hotels der Welt ganz genau an. Meine Familie unterstützt mich dabei Gott sei Dank und ist es gewohnt, auch im Urlaub quasi Hoteltester zu spielen. Man darf die Konkurrenz eben nie aus den Augen lassen.

«Man muss permanent darum bemüht sein, den Gästen ein relevantes Produkt anzubieten.»
Christoph Schmidinger
 Four Seasons Hotel New York

RP: 400 Quadratmeter hat Ihre 25.000 Euro pro Nacht Penthouse Suite mit Blick auf den Central Park. Ausgebucht oder Marketing-Tool?
Schmidinger: Definitiv ein Marketing-Tool. 15 bis 20 Prozent Auslastung verzeichnet die Suite pro Jahr. Dieses teuerste Penthouse der USA haben wir aber auch nicht, um Rendite zu machen. Ein- bis zweimal im Monat wird sie gebucht. Allerdings hat ein Gast einmal tatsächlich 21 Tage am Stück im 52. Stock unseres Hauses residiert.

RP: Wenn man auf einem so hohen Level arbeitet und den Gästen auch viel Luxus bieten kann, was macht einen Aufenthalt in einem Spitzenhaus wie Ihrem zudem noch unvergesslich?
Schmidinger: Perfekter Service. Wir haben ungefähr 850 Standards für die 35 Abteilungen eingeführt. Die Mitarbeiter werden ständig geschult und auch getestet. Mystery Shopper überprüfen das Haus in regelmäßigen Abständen und ich bekomme einen ausführlichen Rapport auf den Tisch. Dort kann ich nachlesen, wie und ob mein Hotel funktioniert. Manchmal gibt es auch unerfreuliche Dinge, die dann natürlich sofortigen Handlungsbedarf signalisieren.

RP: Sie haben, wie viele andere Unternehmen auch, in den letzten Jahren viele Mitarbeiter entlassen müssen. Wie gelingt es Ihnen trotzdem, den hohen Standard, den man vom Four Seasons gewohnt ist, weiterhin aufrechtzuerhalten?
Schmidinger: Was die meisten wahrscheinlich nicht wissen: wir sind in den letzten Jahren, die Zimmerpreise betreffend, teurer geworden. Trotz der Tatsache, dass wir scharenweise Mitarbeiter entlassen mussten, haben die Gäste von diesen Maßnahmen nichts bemerkt und den Preisanstieg akzeptiert. Der Service hat dadurch nicht gelitten. Die wirklichen Bedürfnisse und Wünsche unserer Gäste haben wir verstärkt unter die Lupe genommen und unsere Leistungen dahingehend verstärkt. Gelöst wurde das Problem der Kündigungen dadurch, dass wir eher im Hintergrund Personal eingespart haben, also nicht im Frontbereich des Hotelbetriebs.

 Four Seasons Hotel New YorkRP: Wie wichtig ist es, ein Zugpferd wie Jahrhundertkoch Joël Robuchon im kulinarisch anspruchsvollen New Yorker Markt im Team zu haben?
Schmidinger: Auch hier waren zuerst natürlich auch marketingstrategische Gründe ausschlaggebend für die Kooperation mit Robuchon. Die Publicity war enorm und das macht sich nun auch in den Reservierungen bemerkbar: Unser Restaurant ist jeden Abend zweimal gefüllt! Er steht für eine moderne, leichte und kreative Küche mit französisch-mediterranen und asiatischen Akzenten. High Quality heißt das Motto, nicht Fine Dining.

RP: Auf welche Maßnahmen oder Erfolge im Four Seasons New York sind Sie in Ihrer bisherigen Amtszeit ganz besonders stolz?
Schmidinger: In erster Linie waren die umfassenden Renovierungsarbeiten natürlich eine ganz spezielle Herausforderung. Auch über die beiden unglaublich gewinnbringend funktionierenden Restaurants
L‘Atelier de Joël Robuchon und das Restaurant The Garden bin ich sehr glücklich. Und um den Gästeservice zu optimieren, habe ich ganze Teams installiert, die einzig und alleine dazu da sind, sich ganz individuell um unsere Gäste zu kümmern. Dadurch wird der Aufenthalt in unserem Haus für die Besucher unvergesslich und das Feedback, das wir bis jetzt dafür bekommen haben, ist enorm motivierend.

RP: Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Zieht es Sie vielleicht auch wieder in Ihre Heimat zurück?
Schmidinger: Ich bin nun bereits seit acht Jahren im Four Seasons in New York tätig und meine oberste Priorität ist es vorerst, genauso motiviert zu bleiben und weiterzumachen wie bis jetzt. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich einem Wechsel nicht abgeneigt bin. Four Seasons werde ich jedoch treu bleiben. 20 Jahre lang hat mich dieses großartige Unternehmen bislang schon begleitet und ich würde es als tollen Abschluss meiner Laufbahn ansehen, wenn ich vielleicht gegen Ende meiner Karriere wieder zurück nach Europa, vielleicht ja nach Wien wechseln könnte.

Four Seasons Hotel New York
57 East 57th Street
New York, U.S.A. 10022
Tel.: +1 (0) 212/758-57 00
www.fourseasons.com/de/newyorkfs

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