Exklusiv-Interview: Hoteliersfamilie Stock gibt diese Woche ihr Comeback

Shutdown, Kurzarbeit und Umbau: Im Stock Resort im Zillertal lag in den vergangenen Wochen kein Stein auf dem anderen. Wie sie die vergangenen Wochen erlebt – und genutzt – haben, erzählen Josef Stock und Tochter Christine Stock im Exklusiv-Interview.
Juni 15, 2020 | Text: Alexandra Polič | Fotos: Stock Resort

Der coronabedingte Shutdown verlangte auch der Hoteliersfamilie Stock so einiges ab. Nichtsdestotrotz: Der geplante Umbau fand statt, alle Mitarbeiter kommen nun aus der Kurzarbeit zurück – und in manchen Bereichen wurde sogar aufgestockt. Wie sie den Lockdown erlebt und die Auszeit genutzt haben, verraten Josef Stock und Tochter Christine Stock im Exklusiv-Interview.

Stock Resort, Coronavirus, Wiedereröffnung, Gastronomie
Vollbluthoteliers: Die Familie Stock startet mit Enthusiasmus in die neue Saison.

Josef und Christine Stock im Exklusiv-Interview

Wie haben Sie den Shutdown erlebt?
Josef Stock: Diese Zusperr-Phase war für uns eigentlich eine Art Schockstarre. Innerhalb weniger Tage mussten wir alle Gäste wegbringen und uns auch um die Mitarbeiter kümmern. Das ging allerdings relativ gut, weil natürlich alle in Österreich gleich betroffen waren und auch das Zusperren verlief im Endeffekt schnell und unkompliziert. Aus der wirtschaftlichen Perspektive war das aber eine schwierige Sache. Wir haben sechs Wochen absolute Hochsaison verloren.
Christine Stock: Dann war ja auch erstmal die Überlegung, ob wir den geplanten Umbau stattfinden lassen sollen oder nicht. Nicht zu wissen, wann und wie es weitergeht, ist natürlich eine Herausforderung, auch für die Mitarbeiter. Unsere HR-Abteilung war permanent im Einsatz.

Und wie genau haben Sie das große Thema Mitarbeiter gelöst?
C. Stock: Wir mussten Mitte März das komplette Hotel mit 176 Mitarbeitern schließen, und sind dann mit 23.3. mit 81 Mitarbeitern in die Kurzarbeit gegangen. Bei uns endet die Kurzarbeit am 15. Juni, weil wir am 18. wieder aufsperren. Was wir zum Thema Mitarbeiter auch sagen müssen: Wir haben in der Corona-Zeit sehr viele gute Bewerbungen bekommen.

Haben Sie von diesen Bewerbern auch jemanden eingestellt?
C. Stock: Ja. Wir starten das Hotel mit der vollen Mitarbeiterzahl  – weil wir sie natürlich auch brauchen. Normalerweise haben wir außerdem 13 Praktikanten, und da haben wir auf 20 aufgestockt. Weil eben durch die Corona-Vorgaben sicher mehr Hände gebraucht werden und andererseits sehr viele Praktikanten keine Stelle mehr bekommen oder ihnen abgesagt worden ist.

Sie haben vorhin gesagt, dass Sie 81 von 176 Mitarbeitern in Kurzarbeit geschickt haben. Was haben jene gemacht, die nicht in Kurzarbeit waren?
C. Stock: Die Hausmeister und die Haustechnik haben während dem Umbau ganz normal gearbeitet.
J. Stock: Auch die Reservierung hat bei uns normal weitergearbeitet. Die Anfangsphase haben sie gebraucht, um alle unsere Gäste, die schon Reservierungen für die restliche Wintersaison hatten, auf einen späteren Zeitpunkt umzubuchen. Das war eine sehr große Herausforderung. Aber jetzt ist es Gott sei Dank so, dass die Reservierung wieder normal arbeitet, weil die Buchungen wieder vorläufig sind.

Haben Sie bei der Vorbereitung aufgrund der neuen Auflagen irgendetwas besonders beachten müssen? Gab es vielleicht beim Umbau etwas, das geändert werden musste?
C. Stock: Natürlich haben wir am Buffet einiges geändert, wir haben überall Desinfektionsmittel und verschiedene Hinweisschilder. Und wir mussten die Tische nach den neuen Abstandsregeln verstellen, den ein oder anderen haben wir auch einfach herausgenommen, damit es mehr Platz gibt. Und wir haben die Menükarten auf QR-Codes umgestellt.

Aber im Großen und Ganzen haben Sie das Gefühl, dass alles gut funktionieren wird?
C. Stock: Ja, wir sperren mit einem guten Gefühl auf. Jeder gibt sein Bestes.

Stock Resort
«Wir halten zusammen und starten gemeinsam in die neue Saison», sagt Christine Stock.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Sommersaison ein?
C. Stock: Die Buchungszahlen für Juli und August sind gleich wie letztes Jahr, das sieht sehr gut aus. Und im Herbst gibt es ohnehin eher kurzfristige Buchungen, weil da die Ferienzeit vorbei ist. Wenn alles so bleibt wie es momentan ist – auch mit den Zahlen aus dem Gesundheitsministerium – dann wird es sicher gut weitergehen.

Also dürfte die Stimmung bei den Mitarbeitern auch sehr gut sein.
C. Stock: Ja, die freuen sich alle, dass es endlich losgeht und sie wieder arbeiten dürfen, dass sich endlich wieder etwas tut.

Und wie sieht es bei den Gästen aus?
C. Stock: Wir haben mit unseren Gästen, speziell mit unseren Stammgästen, immer wieder Kontakt gehabt – vor allem in der Anfangsphase, als alle sich Sorgen gemacht haben. Jetzt freuen sich die Gäste wirklich, dass wir wieder aufsperren. Viele, die bis jetzt im Winter gekommen sind, kommen nun schon im Sommer oder im Herbst.

Das klingt doch alles sehr positiv.
C. Stock: Ja, wir freuen uns wirklich, dass es endlich wieder losgeht. Die Familie, mit den Abteilungsleitern und den Mitarbeitern, mit den Gästen: Wir halten zusammen und starten gemeinsam in die neue Saison.

www.stock.at

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