Mit Vollgas um die Welt
Wo nur zwei Tage davor nichts als blanker Asphalt zu finden war, erhebt sich plötzlich die Red Bull Energy Station. Unter anderem wurden mehr als 400 Kubikmeter Holz für ihren Aufbau angeliefert. Hier werden die Mitglieder des Red Bull-Teams verköstigt – doch sie ist mehr als eine gewöhnliche Kantine.

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Wo nur zwei Tage davor nichts als blanker Asphalt zu finden war, erhebt sich plötzlich die Red Bull Energy Station. Unter anderem wurden mehr als 400 Kubikmeter Holz für ihren Aufbau angeliefert. Hier werden die Mitglieder des Red Bull-Teams verköstigt – doch sie ist mehr als eine gewöhnliche Kantine.

Am Wochenende des Grand Prix der Königsklasse des Autorennsports verwandelt sie sich in eine Genussoase für VIPs und eine schillernde Partylocation; nur um dann wieder vom Erdboden zu verschwinden. „Während wir hier Gäste bewirten, baut ein zweites Team schon die nächste Station auf“, erklärt Christian Kolleritsch. Er ist der Mann am Steuer des hocheffizienten Gastro-Boliden. Und während vor ihm die Action liegt, hat er eine wahrlich spannende Lebensgeschichte hinter sich.
Vom Rennfahrer zum Hospitality-Chef
Obwohl der Südtiroler aus einer Gastronomiefamilie stammt, war seine Karriere nicht vorgezeichnet, sondern von Umwegen geprägt. Nach einem Abstecher in die Barkeeper-Szene startete er als Motocrossfahrer durch.
Ein Schlüsseltreffen mit der österreichischen Offroad-Legende Heinz Kinigadner sollte sein Leben verändern. Jener war es, der Anfang der 2000er gemeinsam mit Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz die Idee hatte, Motorsport-Hospitality völlig neu zu denken. „Bis dato war der Standard: ein Lastwagen plus Zelt und darunter eine einfache Bewirtung“, so der heutige Hospitality-Chef.
Red Bull bewies 2003, dass es auch anders geht: Mit der ersten „Energy Station“, einer Hospitality-Einheit, mit der Red Bull sowohl durch ihr Erscheinungsbild, als auch mit neuen kulinarischen Standards die Vorreiterfunktion unter den Rennställen einnahm.
Kolleritsch arbeitete von Anfang an mit – zunächst neben seinem Job als Red Bull-Musketeer in Italien, später, auf die persönliche Bitte von Dietrich Mateschitz hin, voll und ganz. 2008 schließlich übernahm er die Bewirtung der Formel 1. Ein Schritt, den er zunächst gar nicht gehen wollte: „Ich habe beim ersten Mal abgelehnt. Ich dachte, das ist nicht meine Schuhgröße. Aber ein Jahr später habe ich Ja gesagt – und bin bis heute dabei.“

Die Zahlen beeindrucken: Pro Grand Prix werden bis zu 200 Teammitglieder versorgt – vom den Rennfahrern selbst über Mechaniker und Ingenieure bis zum Marketing- und Mediapersonal. Dazu kommen 30 Mitarbeiter für Aufbau und Technik sowie bis zu 40 im Hospitality-Team. Und die Gäste? „Zwischen 50 und 150 pro Wochenende“, so Kolleritsch. In Monaco, wo die Energy Station auf einer schwimmenden Plattform Schauplatz für legendäre Poolpartys wird, sind es sogar um die 1000 Gäste.
«Es muss alles auch von A nach B!»
Die für so ein Aufgebot betriebene Logistik ist ein eigenes Rennen. In Europa reist Red Bull mit einem Grundstock an Waren von Österreich aus, ergänzt durch frische Marktware vor Ort, um die lokale Küche mit einzubringen. Übersee ist komplizierter: „Der bürokratische Aufwand und die Exportkosten wären zu groß, deswegen haben wir uns über Jahre ein Netzwerk an Lieferanten aufgebaut. Die Bestellungen gehen Monate vorher raus, auch wenn wir noch gar nicht genau wissen, was wir brauchen. Flexibilität ist hier das A und O.“
Übriggebliebene Lebensmittel landen nicht im Müll, sondern bei lokalen Organisationen. „Das macht mich glücklich. Am Ende eines Grand Prix relativ leer nach Hause zu fahren und das, was bleibt, weiterzugeben – das ist eine schöne Sache.“
Arbeiten, wo andere anstoßen
Um all diese Herausforderungen zu meistern, braucht es ein sehr gut abgestimmtes Team, weiß der Vollblutcaterer: „Die Menschen, die hinter den Kulissen arbeiten, leisten wirklich Unglaubliches.“
Für sie ist der Job in der Formel-1-Hospitality eine Mischung aus Knochenarbeit und Abenteuer: „24 Rennen pro Jahr bedeuten 24 Länder, 24 Küchen, 24 Kulturen. Es ist harte Arbeit, ja“, gibt Kolleritsch zu, „aber es ist auch ein Erlebnis, das für immer bleibt, egal, was man später macht. Man wächst als Persönlichkeit, lernt Teamgeist, Sprachen und Kulturen kennen.“

«Es ist ein Erlebnis, das dir für immer bleibt.»
Übrigens müsse man sich nicht gleich für eine ganze Saison verpflichten. „Wir bieten auch gerne Positionen an, um Menschen im Rahmen von ein paar Events – ob es sechs, zehn oder zwölf sind – an die Welt der Motorsport-Hospitality heranzuführen.“ Und nicht selten bleibt jemand, der es ausprobiert hat, jahrelang im Team.
Wichtigste Anforderungen an Neueinsteiger? „Gastronomieerfahrung ist Grundvoraussetzung. Aber am wichtigsten ist einfach Begeisterung. Wer die mitbringt, hat die Chance, mit uns auf eine unvergessliche Reise zu gehen.“
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