Tim Raue, Billy Wagner und weitere Berliner Gastronomen gründen in Corona-Krise «Berlin Food Kollektiv»

Berliner Restaurants und Hotels formieren sich als Berlin Food Kollektiv und wollen mit der digitalen Aktion #facesbehindplates auf die gesellschaftliche Bedeutung der Gastronomie aufmerksam machen.
Mai 6, 2020

 

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Der Zusammenschluss von namhaften Betrieben wie dem Restaurant Tim Raue, Nobelhart und Schmutzig oder Sebastian Franks Horvath soll zeigen, dass die Antwort auf die Krise in Kooperation besteht: Dem gemeinsamen Einsatz für geteilte Werte, die Wertschätzung der Gastronomie als Treiber von Unternehmertum und Kultur, auf dem Teller und darüber hinaus, sowie die kontinuierliche Arbeit zur Etablierung Berlins als kulinarischen Hotspot.

 

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Sozial relevant, ökologisch relevant, gesundheitsrelevant, systemrelevant: Berliner Restaurants und Hotels formieren sich als Berlin Food Kollektiv und wollen mit der digitalen Aktion #facesbehindplates auf die gesellschaftliche Bedeutung der Gastronomie aufmerksam machen. Das Verbindungselement unseres größten Luxusguts: nahrhaftes und gesundes Essen. Von der Landwirtschaft zur Gastwirtschaft.

Die Antwort auf die Krise? Kooperation!

Der Zusammenschluss von namhaften Betrieben wie dem Restaurant Tim Raue, Nobelhart und Schmutzig oder Sebastian Franks Horvath soll zeigen, dass die Antwort auf die Krise in Kooperation besteht: Dem gemeinsamen Einsatz für geteilte Werte, die Wertschätzung der Gastronomie als Treiber von Unternehmertum und Kultur, auf dem Teller und darüber hinaus, sowie die kontinuierliche Arbeit zur Etablierung Berlins als kulinarischen Hotspot. Die digitale Aktion richtet den Blick auf die Vielzahl von Menschen und Berufen, die durch das Ökosystem Gastronomie beschäftigt werden.

«Der Anteil der Gastronomie und Hotellerie am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beläuft sich auf 3 Prozent, erwirtschaftet von über 2,4 Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Die Branche ist damit ein wesentlicher Treiber der deutschen Wirtschaft, wenn auch ohne eine finanzstarke Lobby, wie sie zum Beispiel die Automobilindustrie besitzt, die ihrerseits 4,5 Prozent zum BIP beiträgt.», betonen die Köpfe hinter dem Kollektiv das Schwergewicht der gebeutelten Branche.

Enge Zusammenarbeit anstelle von Konkurrenz

Als vom Gästeverkehr abhängiges Gewerbe ist sie zudem denkbar hart von den durch die Coronavirus-Pandemie bedingten Schließungen und Ausfällen betroffen. Um Aufmerksamkeit auf den Wert der Gastronomie – als Arbeitgeber mit mittelständischen Unternehmergeist sowie als Kulturtreiber – zu richten, vereinen sich im Geiste der Kooperation die renommierten Hotels Michelberger, Oderberger, Orania, die international renommierten Restaurants Nobelhart & Schmutzig, Horváth, Restaurant Tim Raue sowie «aufsteigende Protagonisten einer vorwärtsgewandten Berliner Speisekultur» wie CODA, Lode & Stijn, Brlo Brwhouse, Tulus Lotrek und Otto.

Anders als vor allem wirtschaftlich-fokussierte Interessenverbände wollen die Initiatoren und Akteure ihren Fokus auf geteilte Werte und den Blick in eine wünschenswerte Zukunft richten: Eine enge Zusammenarbeit anstelle von Konkurrenz, um Themen wie Nachhaltigkeit, Produktqualität, Inklusivität, die kulturelle und soziale Funktion der Gastronomie in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen und schließlich auch «die Entwicklung von Berlin zu einer europäischen und weltweiten Food-Hauptstadt anzutreiben.»

Social Media Aktion: #facesbehindplates

Mit der ersten digitalen Aktion am Mittwoch, 6. Mai, #facesbehindplates, möchte das Kollektiv Aufmerksamkeit für die Vielzahl von Akteuren schaffen, die in und von der Gastronomie beschäftigt und so auch durch die Corona-Krise betroffen sind.

Das Kollektiv lädt deutschlandweit Gastronomen ein auf ihren Instagram-Kanälen Portraits all der Menschen zu zeigen, die an einem jeweiligen Gericht direkt und indirekt beteiligt waren: «Von den Angestellten und Betreibern der Betriebe bis hin zu den Zulieferern, Lebensmittelproduzenten, Handwerkern, Putzkräften oder Freiberuflern.»

Aufzeigen, wer die Gastronomie zu dem macht, was sie ist

Der Hintergrund wird vom Kollektiv wie folgt beschrieben: «Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, wer die Gastronomie überhaupt zu dem macht, was sie ist – wie viele Personen in unterschiedlichsten Funktionen eigentlich hinter dem Erlebnis stehen, das wir dem Gast jeden Tag bieten.

Und wie viele Menschen letztendlich durch die Einbrüche in der Gastronomie betroffen sind. Dabei geht es uns nicht um Krisenstimmung, sondern um die Wertschätzung für den immensen gesellschaftlichen bzw. kulturellen Beitrag, den all diese Menschen tagtäglich gemeinsam leisten.»

Beitrag zu einer «besseren deutschen Speisekultur

Gerade in den letzten Jahren habe sich die Berliner Gastronomielandschaft zu einem fantastischen Ökosystem entwickelt, «das nicht nur etlichen Menschen verschiedenster Berufe zu Brot und Butter verhilft, sondern sich zudem für direkte, werthaltige und nachhaltige Beziehungen zu Bauern und Produzenten und einem verantwortungsvollen Umgang mit MitarbeiterInnen und PartnerInnen einsetzt.»

Deshalb wolle man einen Beitrag zu einer «besseren deutschen Speisekultur leisten, die sich vielleicht schon bald mit Städten wie Paris oder Kopenhagen messen kann. Mit unserem Flashmob möchten wir die abstrakte Wichtigkeit der Gastronomie für die deutsche Wirtschaft in etwas sehr menschliches und greifbares verwandeln,» so das Kollektiv weiter.

berlinfoodkollektiv.de

 

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