Warum ohne Salz nichts läuft – das weiße Gold der Küche

Vom Machtfaktor im Mittelalter bis zum Geheimnis großer Köche – Salz vereint Geschichte, Geschmack und Gesundheit in einem.
November 11, 2025 | Text: Eva Riener | Fotos: Shutterstock

Seit Jahrtausenden ist es weit mehr als nur ein Gewürz: einst Zahlungsmittel, Statussymbol und Lebenselixier, heute unverzichtbar in jeder Küche. Ob als „weißes Gold“ der Antike oder als präzises Werkzeug moderner Spitzenküche – Salz ist weit mehr als eine einfache Küchenhilfe.

Das weiße Gold in verschiedenen Formen und Farben
Ob grobkörnig, fein, rosarot oder schwarz – das weiße Gold ist lebensnotwendig

Seit Jahrtausenden ist es weit mehr als nur ein Gewürz: einst Zahlungsmittel, Statussymbol und Lebenselixier, heute unverzichtbar in jeder Küche. Ob als „weißes Gold“ der Antike oder als präzises Werkzeug moderner Spitzenküche – Salz ist weit mehr als eine einfache Küchenhilfe.

Das weiße Gold in verschiedenen Formen und Farben
Ob grobkörnig, fein, rosarot oder schwarz – das weiße Gold ist lebensnotwendig

Die Geschichte: Vom Zahlungsmittel zum Küchenklassiker

Schon in den Hochkulturen der Babylonier, Ägypter und Römer wussten, wie viel Salz wert ist. Nicht nur als Gewürz, sondern als Konservierungsmittel und auch Zahlungsmittel. Der römische «Sold» leitet sich vom lateinischen «salarium» ab – der Bezahlung in Salz. Auch die Kelten perfektionierten den Abbau – in Österreich in Hallstatt, dem ältesten Salzbergwerk der Welt wurde bereits 1500 v. Chr. Salz gewonnen und in Europa damit gehandelt.

Im Mittelalter kam dann der Salz-Boom. Städte wie Lüneburg, Halle oder Bad Reichenhall blühten durch die Salz Produktion auf – und auch Fürsten und Klöster kassierten mit. Salz bedeutete Geld und Macht, aber gelegentlich floss auch Blut, denn um das heiß begehrte Mineral entbrannten Machtkämpfe.

Mehr als nur ein Mineral – Warum Salz so wichtig ist

Natriumchlorid ist ein unsichtbarer Alleskönner und so viel mehr als nur Geschmacksverstärker. In der Lebensmittelproduktion spielt Salz gleich mehrere Rollen: als Konservierungsmittel, Strukturgeber und Geschmacksverstärker. Vor allem zum Haltbarmachen von Fisch oder Fleisch wurde Salz schon sehr früh benutzt. Salz entzieht dem Lebensmittel Wasser und somit den Bakterien die Lebensgrundlage. Daher eignet sich Salz perfekt als Konservierungsmittel – durch die lange Haltbarkeit und die stabile Qualität. Direkt beim Kochen rundet Salz natürlich die Aromen ab, nimmt die Bitterkeit und metallische Noten weg und bringt Süße besser zur Geltung.

Gleichzeitig bindet es auch Wasser, sorgt für mehr Festigkeit – etwa beim Brotbacken – und verleiht Speisen mehr Körper und Fülle.

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In der Küche ist Salz nicht wegzudenken

Der unverzichtbare Allrounder in der Küche

Ohne Salz läuft in keiner Küche etwas. Es bringt Aromen zum Strahlen, macht Lebensmittel haltbar und ist lebenswichtig für unseren Körper. Ohne die feinen Kristalle schmeckt alles flach – und verdirbt schnell. Doch wie bei allem gilt: Die Dosis macht’s. Schon ein Teelöffel pro Tag deckt den Bedarf.

Wie essenziell Salz ist, zeigte sich auch auf der Rolling Pin.Convention: Auf die Frage „Butter oder Salz?“ antwortete die Münchner Zwei-Sterne-Köchin Rosina Ostler ohne Zögern: „Salz – das brauche ich dringend! Ohne Butter geht’s zur Not auch mit Olivenöl.“

Max Stiegl hingegen lacht: „Butter ist Religion! Willst du meine Butter sein?“ – und beweist damit einmal mehr: Ob Team Butter oder Team Salz – am Ende geht’s immer um puren Geschmack.

Verschiedene Salzarten und ihre Funktionen

Salz ist nicht gleich Salz – jede Sorte hat ihren eigenen Charakter. Hier einige im Überblick:

Steinsalz – das Urgestein: Vor Millionen Jahren aus Urmeeren entstanden, zählt Steinsalz zu den reinsten Salzarten. Es ist ein Allrounder zum Würzen, Konservieren und Brotbacken – mild im Geschmack und reich an Mineralien.0

Meersalz – das Salz des Lebens: Durch Verdunstung von Meerwasser gewonnen, enthält es natürliche Spurenelemente. Es verleiht Speisen eine frische, mineralische Note und ist vielseitig einsetzbar.

Fleur de Sel – die Salzblume: Die feinen, feuchten Kristalle gelten als Luxus unter den Salzen. Perfekt zum Finishing – sie knuspern leicht und schmelzen auf der Zunge.

Halitsalz – das weiße Gold: Kristallklar, extrem rein und einst teurer als Gold. Sein intensiver Geschmack macht es zum Favoriten für die feine Küche.

Himalayasalz – die rosarote Versuchung: Seine Farbe verdankt es Eisenoxid, sein Aroma ist mild und rund. Ideal als Tischsalz und dekorativer Hingucker.

Jodsalz – die gesunde Basis: Mit Jod angereichert, unterstützt es die Schilddrüsenfunktion und ist das klassische Alltagssalz.

Siedesalz – das Feine: Aus erhitzter Sole gewonnen, feinkörnig und präzise dosierbar – ideal für Backwaren und Käseherstellung.

Salz als Konservierungsstoff
Mit Salz können sämtliche Lebensmittel haltbar gemacht werden

Mythos oder Wahrheit: Ist Salz wirklich ungesund?

Der Ruf, Salz sei ungesund, stimmt nur halb. «Salz ist lebensnotwendig», sagt Diätologin Fiona Steinberger von Satt&Fit. Es reguliert den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, unterstützt den Stoffwechsel und ist entscheidend für Nerven- und Muskelfunktion. Problematisch wird es erst, wenn zu viel davon auf dem Teller landet. Eine dauerhaft hohe Salzaufnahme erhöht den Blutdruck, belastet Herz und Nieren und steigert so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Während die WHO maximal fünf Gramm Salz pro Tag empfiehlt – etwa einen Teelöffel – konsumieren Österreicher:innen im Schnitt acht bis zehn Gramm. Also gilt: «Salz ist unverzichtbar – aber die Dosis entscheidet».

Zwischen Mythos und Mineral

Salz ist unverzichtbar – für den Körper, für die Küche, für den Geschmack. Es konserviert, veredelt und verbindet Kulturen. Und doch gilt: Nicht die Präsenz, sondern die Dosis macht den Unterschied zwischen Genuss und Gefahr. Kurz gesagt: Ohne Salz schmeckt, hält und funktioniert kaum ein Lebensmittel so, wie wir es kennen.

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