Vegane Zukunft oder Fleisch-Comeback – wie essen wir morgen?
Seit Jahren bekannt – und immer mehr in aller Munde: Die Diskussion um Vegetarismus und Veganismus. Darf man noch “Wurst” zu veganen Ersatzprodukten sagen? Ist eine vegetarische Kochlehre nötig? Wie ernähren sich Menschen derzeit? Und was bedeutet das für die Zukunft? Wird sie vegan sein oder gibt es ein Fleisch-Comeback?

Seit Jahren bekannt – und immer mehr in aller Munde: Die Diskussion um Vegetarismus und Veganismus. Darf man noch “Wurst” zu veganen Ersatzprodukten sagen? Ist eine vegetarische Kochlehre nötig? Wie ernähren sich Menschen derzeit? Und was bedeutet das für die Zukunft? Wird sie vegan sein oder gibt es ein Fleisch-Comeback?

Veganes Jahr 2025
Das Thema rund um pflanzlich(ere) Ernährung ist immer heiß und wild diskutiert. Doch gerade in diesem Jahr hat es einige Ereignisse und Regelungen gegeben, die die immer lauten Gespräche immer mehr verstärkt haben.
Gerade Anfang Oktober ging es rund um die Fleischersatz-Debatte der EU heiß her – vegane “Würste” sollten nicht mehr als solche bezeichnet werden dürfen. Grund dafür? Die Verwechslungsgefahr, da manche Ersatzprodukte echtem Fleisch zu ähnlich sehen. Hier sind die Diskussionen nach wie vor am Köcheln.
Außerdem hat im Juli die Möglichkeit zur vegetarischen Kochlehre in Österreich angefangen – wenn man den katastrophalen Start überhaupt als solchen bezeichnen kann.
Auch der McPlant ist von den österreichischen McDonald’s-Speisekarten verschwunden. Warum? Weil die Nachfrage zu gering war.
Auch international ist in der veganen Genusswelt etwas Großes passiert: Vier Jahre lang kochte der Schweizer Daniel Humm ausschließlich mit pflanzlichen Produkten im Eleven Madison Park in New York. Weltweit war das Restaurant das erste rein pflanzliche mit drei Michelin-Sternen. Doch in diesem Jahr gab das Gourmetrestaurant bekannt, auch wieder gemischte Menüs anzubieten.
Essen Menschen mehr Fleisch?
Laut Studien zum Fleischkonsum in der deutschen Gesellschaft reduzieren vor allem ältere Menschen das Essen von tierischen Produkten – bei Jüngeren steige das Fleischessen allerdings wieder an.
Im Jahr 2024 haben laut Statistischem Bundesamt gewerbliche Schlachthöfe in Deutschland 6,9 Millionen Tonnen Fleisch produziert – und damit 1,4 Prozent mehr als im Jahr 2023.
Allerdings wurden in Deutschland im vergangenen Jahr auch rund 4.900 Tonnen mehr vegane und vegetarische Fleischersatzprodukte produziert – etwa 126.500 Tonnen.
Grundsätzlich ist in der Gesellschaft allerdings zu sehen, dass Menschen darauf achten, weniger Fleisch zu essen – dafür aber qualitativ hochwertigeres. Die Nachfrage nach Bio-Produkten – auch im Bereich von Fleisch – wird immer größer. Konsument:innen geben tendenziell lieber mehr Geld für Wertiges aus.
Veganismus als ‘Trend’
Auch wenn man sich die Produktpalette im pflanzlichen Segment ansieht, ist eindeutig kein Rückgang von tierfreien Produkten zu sehen – eher ist das Gegenteil zu beobachten. Wenn man die heutigen Supermarktartikel mit denen von vor ein paar Jahren vergleicht, gibt es von allem mehr.
Ohne die Nachfrage an pflanzlichen Produkten würden auch keine veganen Supermärkte in Berlin, vegetarische Restaurants wie das Tian in Wien oder rein vegane Burger-King-Filialen existieren.
Generell ist es schwierig, bei Veganismus von einem ‘Trend’ zu sprechen, da eine fleischlose Ernährungsform weit älter ist als alle, die sich heutzutage in derartigen Diskussionen zu Wort melden.
Bereits im alten Ägypten ernährten sich Menschen teilweise überwiegend fleischarm – von Getreide und Gemüse. Aktuelle Untersuchungen sprechen von einem Zeitraum von 3500 v.Chr. bis 600 n.Chr.
Die Zukunft
Ob als ‘Trend’-Gedanke, aus Nachhaltigkeit oder aus ethischen Gründen – es gibt die verschiedensten Motivationen, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Auch finden Menschen genügend Gründe, um dies eben nicht zu tun.
Die Zukunft sieht wohl auch noch länger keine ‹Verbote› vor. Das pflanzliche Angebot weitet sich immer mehr aus – doch das bedeutet nicht, dass Fleischliebhaber:innen ihr Fleisch weggenommen wird.
Wichtig ist lediglich, sich mit seinem Konsum zu beschäftigen und auf Qualität zu achten – für die Lebewesen und den Planeten.